„Dann haben sich alle etwas zu erzählen“

Shownotes

Eine familiäre Atmosphäre, Bewegung und Zeit, das sind laut Bruno Peters von elan sportreisen die Zutaten für einen gelungenen Urlaub. Bereits seit den 70er Jahren organisiert er Aktivreisen und Familiencamps mit Sportangebot. Nachhaltigkeit ist eine Selbstverständlichkeit, über die Bruno Peters nicht lange nachdenkt. Welche Rolle Verzicht dabei spielt und warum dieser ein Zugewinn beim Reisen ist, das erfahrt ihr in dieser Folge. Aber wie kommt dieses Konzept bei den Gästen an? Anderswo-Redakteur Tim Albrecht war im Sommer zwei Wochen mit seiner Familie mit elan in der Provence und gibt uns einen kurzen Einblick seiner Eindrücke.

Kontakt zu elan sportreisen www.elan-sportreisen.de

Den Reisebericht zum elan-Familiencamp von Tim Albrecht gibt es zum Nachlesen in der Ausgabe 2025 des Anderswo-Magazins / Magazin bestellen unter www.wirsindanderswo.de/das-magazin

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Eine Produktion der fairkehr Agentur und Verlag GmbH (www.fairkehr.de)

Redaktion: Dounia Choukri, Kristina Kühne

Transkript anzeigen

00:00:00: Wir sind Anderswo, der Podcast.

00:00:07: Mit unserem Magazin Anderswo und dem Online-Reise-Portal inspirieren wir seit vielen Jahren Menschen

00:00:13: zu nachhaltigen Reisen.

00:00:14: In unserem Podcast treffen wir Menschen, die sich für klimafreundliches Reisen engagieren.

00:00:20: Wir möchten wissen, was bedeutet nachhaltiger Tourismus für Sie und was motiviert Sie zu

00:00:25: ihrem Engagement?

00:00:26: Das ist Ihre Geschichte.

00:00:28: Doch nicht nur der Sport im Winter, jeder Sport ist Plus und mit etwas Geister hinter

00:00:34: wird er zum Genuss.

00:00:36: Mit diesem Ruf zum Sport von Joachim Ringelnatz, herzlich willkommen zum Anderswo Podcast.

00:00:42: Ziemlich sicher wird mein heutiger Gast diesem Ruf mit einstimmen, denn mir gegenüber sitzt

00:00:47: Bruno Peters vom reisisch veranstalter Elan Sportreisen extra angereist von Köln an unsere

00:00:53: Bonner Agentur.

00:00:55: Herzlich willkommen Bruno.

00:00:56: Guten Morgen.

00:00:57: Elan Sportreisen bietet eine breite Palette an Aktivurlauben an, also von Familiencamps,

00:01:04: Skiurlauben und Segelturns.

00:01:06: Und Elan ist Mitglied im Forum Andersreisen, dem verbandnachhaltiger Reiseveranstalter.

00:01:12: Im Sommer war mein Kollege Tim Albrecht mit seiner Familie zwei Wochen in der Provence

00:01:18: im Elan Familiencamp und hat für die Ausgabe 2025 der Anderswo einen schönen Reisebericht

00:01:25: mitgebracht.

00:01:26: Den kann man dort nachlesen.

00:01:27: Aber natürlich habe ich für die Frage, wie war denn dein Urlaub, Tim, ihn auch vor

00:01:32: das Mikro geholt.

00:01:33: Und hier haben wir einen kleinen Einblick darüber, wie es ihm gefallen hat und was er so erlebt

00:01:39: hat.

00:01:40: Ich war eigentlich davon überzeugt, dass die Organisation toll wird und hat mich da sehr

00:01:46: gefreut auf das ganze Sportprogramm.

00:01:48: Und das hat sie auch alles bestätigt.

00:01:51: Man konnte Rad fahren, man konnte wandern, man konnte Sub fahren, Kanu.

00:01:56: Das war alles super organisiert.

00:01:58: Blöderweise hatte ich mir kurz vor dem Urlaub noch das Kreuzband gerissen, dadurch war ich

00:02:03: dann tatsächlich ein bisschen eingeschränkt.

00:02:05: Ich hatte im Vorhinein aber auch viel mehr Gedanken darüber gemacht, wie ist es da in

00:02:10: der Gruppe zu sein mit Leuten und Familien, die man gar nicht kennt.

00:02:15: Maxi, der ist Einzelkind und hat dazu auch noch so bildungsbürgerliche Eltern, die dann

00:02:23: im Urlaub gerne nicht nur am Strand liegen, sondern sich auch gerne Kirchen, Museen,

00:02:28: Klöster und was weiß ich alles angucken.

00:02:31: Mich hatte das eigentlich am meisten gefreut an dem ganzen Urlaub eigentlich für ihn,

00:02:38: dass er einfach da ganz viele Kinder und Jugendliche hat, mit denen er den ganzen Tag

00:02:43: unterwegs sein kann.

00:02:44: Es gab da so ein Kinderprogramm, jeden Tag die Kinder konnten immer entscheiden, ob

00:02:49: sie da mitmachen wollen oder nicht.

00:02:50: Er war aber immer dabei und hatte wirklich auch schneller Freunde gefunden.

00:02:53: Also er sagt schon auch, dass es auch einer seiner liebsten Urlaube war, die wir so gemacht

00:02:58: haben.

00:02:59: Also wenn wir sonst nur zu dritt unterwegs sind, ist es schon das gemeinsame Intensiver,

00:03:06: würde ich sagen, einfach weil man mehr Zeit miteinander verbringt.

00:03:09: Allerdings kennt jeder mit Kindern.

00:03:12: Es gibt dann eben auch diese Stunden, wo man versucht das Kind so ein bisschen zu

00:03:16: pushen und sagt, na guck mal, da hinten sind auch Kinder und so willst du nicht mal mit

00:03:19: denen.

00:03:20: Von daher weiß ich gar nicht, war das jetzt weniger Quality Time, würde ich auch nicht

00:03:24: sagen, weil es ist ja auch Quality, wenn jeder seine tolle Erlebnisse hat am Tag und man

00:03:29: kommt dann zusammen am Abend und freut sich gemeinsam drüber oder spricht drüber oder

00:03:33: spricht dem nachhinein nochmal drüber.

00:03:35: Das Schöne ist halt an diesem Camp, dass du dir selber ein bisschen überlegen kannst,

00:03:41: wie viele Freiheiten und Gestaltungsfreiheiten nimmst du dir.

00:03:46: Nichts ist verpflichtend, aber es gibt halt immer ein Angebot.

00:03:50: Perfekt ist es tatsächlich für die, die dann auch gerne mal sagen, super, wenn das Kind

00:03:55: einen halben Tag einfach nur mit anderen Kindern unterwegs ist.

00:03:57: Ich kann da auf die Schluchtwanderung gehen und am Nachmittag treffen wir uns wieder

00:04:02: und dann spielen wir noch zusammen ein Brettspiel und dann gibt es Abendessen.

00:04:06: Es waren einige Alleinerziehende auch dabei oder sagen wir mal so einzelne Erwachsene

00:04:13: mit Kindern, also manche nur mit einem Kind, manche auch mit mehreren Kindern.

00:04:16: Ja, da gab es schon einige, die sich glaube ich bewusst deshalb auch dafür entschieden

00:04:22: haben, so was zu machen.

00:04:24: Ja, hat mir total gefallen.

00:04:27: Landschaftlich, super schön.

00:04:29: Die Gruppe war insgesamt gut zusammengekommen, habe echt sehr nette Leute kennengelernt.

00:04:34: Mein Sohn hatte viel Spaß, meine Frau hat es auch gefallen, obwohl die nicht so Camping-Affin

00:04:41: ist.

00:04:42: Ich kann mir vorstellen, dass wir das als Familie noch mal machen, aber ich habe jetzt auch

00:04:47: gerade wieder Lust auf eine total andere Art von Olaf.

00:04:49: Ja, also ein Erfahrungsbericht aus der Sicht eines Gastes haben wir schon mal, aber wer

00:04:54: steckt hinter der Konzeption und Organisation solcher Reisen?

00:04:57: Deswegen haben wir uns sehr gefreut, dass du dir heute die Zeit nimmst Bruno um uns

00:05:01: ein bisschen was über nachhaltigen Tourismus, über Sportreisen und ja hoffentlich auch

00:05:06: ein bisschen was über dich zu erzählen.

00:05:08: Und die allererste Frage, die eignet sich schon ziemlich gut, um etwas über dich zu erfahren

00:05:13: und die stammte von meinem letzten Podcast-Gast, das war Simon Fendler, Tour Guide bei Free

00:05:19: Walk Colom.

00:05:21: Simon fragt.

00:05:22: Mich würde interessieren, in welchem Bereich deines Lebens fällt es dir am leichtesten

00:05:27: nachhaltig zu sein und wo fällt es dir am schwersten nachhaltig zu sein?

00:05:30: Da würde ich mich über eine ehrliche Antwort freuen, weil da können sicherlich viele auch

00:05:34: was von lernen.

00:05:35: Das ist eine gute Frage.

00:05:37: Ich denke da gar nicht so viel über Nachhaltigkeit.

00:05:40: Ich bin seit 40 Jahren in den Köln schon ein bisschen mehr und ich fahre immer Fahrrad.

00:05:45: Das ist selbstverständlich, dass ich aus Fahrrad steige, bei Wind, Wetter, Schnee.

00:05:52: Das ist glaube ich unter dem Aspekt Nachhaltigkeit schon ganz gut.

00:05:57: Und ich habe Autos.

00:06:00: Gibt es irgendwas wo es schwer ist?

00:06:03: Das ist so schwer zu sagen, finde ich.

00:06:07: Ich gehe Skifahren.

00:06:12: Das werde ich mein Leben lang machen, hoffentlich.

00:06:15: Da gibt es viele Kritikpunkte unter dem Aspekt Nachhaltigkeit sicherlich.

00:06:21: Da muss man genau hingucken.

00:06:23: Da gucke ich schon ganz gut, wenn es nicht möglich ist, dann werde ich Skige fahren.

00:06:28: Es ist nicht mehr wie in den 90er Jahren, wo ich mal gesagt habe, wenn Flächen denken,

00:06:33: Schneekanonen irgendwo stehen, dann gehe ich da nicht mehr hin.

00:06:35: Dann müsste ich auch für den Skige fahren.

00:06:37: Es gibt nämlich kein Skige-Beat mehr ohne Schneekanonen.

00:06:40: Also Nachhaltigkeit, hört man gehört, ist kein neues Thema für dich.

00:06:44: Und du bist auch Gründungsmitglied des Forum Anders Reisens, glaube ich.

00:06:48: Gibt es schon seit 1998, habe ich gestern nach recherchiert.

00:06:52: Genau, auf dem damaligen Reisepavilion haben sich zwölf Leute hingesetzt und das gegründet damals.

00:06:59: Und wie kommt es dazu, dass du heute das tust, was du tust, wie ist es dazu gekommen?

00:07:05: Also bewusst ausgesucht habe ich mir den Beruf nicht.

00:07:08: Ich habe Sport studiert.

00:07:10: Und jetzt komme ich natürlich wieder zum Skifahren.

00:07:12: Skifahren war auch damals für Studenten teuer.

00:07:14: Und das ist mein Sport immer schon gewesen.

00:07:17: Und dann hat ein Freund und ich haben dann angefangen, Skireisen zu machen.

00:07:22: Erst waren wir für andere unterwegs als Skilehrer.

00:07:24: Und dann haben wir mit fünf Skireisen angefangen, 88.

00:07:29: Und in den 90er Jahren habe ich dann mit anderen Reiseangeboten weitergemacht.

00:07:38: Und dann kam Fahrradtour von Corsica, Tuscana dazu.

00:07:40: Und dann hat ein Freund von mir gesagt, der Familie macht doch mal eine Familien-Skireise.

00:07:45: Ich mache dir die voll.

00:07:47: Ich habe genug Leute, ich mache dir die voll.

00:07:49: Es war alles ganz klein, also waren fünf, sechs Reisen im Jahr.

00:07:52: Und das war tatsächlich, da waren wir 50, 60 Leute, Selbstversorgunghaus in Saastal.

00:07:59: Und das war die erste Familienskireise.

00:08:02: Und die Familien haben mich seit ja nicht mehr losgelassen.

00:08:06: Ja, das ist so der direkte Einstich in meinen Reiseveranstalterleben.

00:08:13: Aber wie kam das mit dem Thema Nachhaltigkeit dazu?

00:08:17: Oder war das auch von vornherein irgendwie mit ein Thema in deinem Leben?

00:08:22: Nein, das ist gar nicht so.

00:08:24: Ich finde auch den Begriff ganz sperrig.

00:08:28: Erst mal bin ich groß geworden mit fünf Geschwistern.

00:08:32: Und bei uns mussten alle mit anpacken.

00:08:34: Und es war selbstverständlich, dass Müll getrennt wurde,

00:08:38: dass die Weinflaschen mit Apfelsaft im Herbst gefüllt wurden.

00:08:43: Also wurde wenig weggeschmissen.

00:08:45: Wir hatten Garten mit Kompost.

00:08:48: Aber wir haben nicht über Nachhaltigkeit gesprochen,

00:08:51: auch nicht über Nachgedacht.

00:08:53: Das tue ich auch so in meinem Leben nicht unbedingt ständig.

00:08:56: Weil ich denke, wenn ich verantwortlich handele in vielen Bereichen,

00:09:01: dann bin ich schon auf dem richtigen Weg.

00:09:03: Ich finde den Begriff Nachhaltigkeit ganz unglücklich.

00:09:06: Und es stört mich auch manchmal, dass die Politik so vorprescht

00:09:12: und sagt, alle müssen Nachhaltigkeitsberichte schreiben.

00:09:15: Und dann nimmt man aber an anderen Stellen Dinge wahr,

00:09:18: die nur kaschieren.

00:09:20: Ich bringe mal ein Beispiel.

00:09:22: Eine Rüstungsfirma kann nicht nachhaltig sein.

00:09:24: Niemals.

00:09:25: Da wird ein Mordwerkzeug hergestellt.

00:09:27: Und dann stellen die in Bienenkasten oben aufs Dach

00:09:29: und sagen, wir sind nachhaltig.

00:09:31: Und schreiben das in ihren Nachhaltigkeitsberichten.

00:09:33: Das sind für mich völlig falsche Signale.

00:09:38: Wenn jemand wirklich was tut, dann soll er darüber sprechen.

00:09:42: Und dann ist das auch gut.

00:09:44: Wir sprechen übrigens bei Elan so gut wie gar nicht über Nachhaltigkeit.

00:09:47: Wir machen unsere Reisen.

00:09:49: Und wir gehen davon aus, dass sie es sind.

00:09:54: Auf der letzten Klausurtagung haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

00:09:59: mich gefragt, welchen Stellenwert das denn hat.

00:10:02: Ich habe gesagt, wir sind Sportreiseanbieter.

00:10:04: Wir sind in erster Linie Sportreiseanbieter.

00:10:07: Und wir arbeiten nachhaltig.

00:10:09: Wir bieten ja keine Motorradrennen an,

00:10:12: sondern Wanderungen, Fahrradfahren, Kanu, Surfen.

00:10:16: Also immer mit körperlicher Bewegung.

00:10:18: Wir gehen noch nicht Gokart fahren.

00:10:20: Oder Gotscher schießen oder solche Sachen.

00:10:23: Weiß ich noch nicht mal, was das ist.

00:10:25: Das ist die mit diesen wunden Bellen sich gegenseitig jagen und schießen.

00:10:31: Wir machen wirklich niederschwellige Bewegungsangebote,

00:10:34: sodass jeder auch mitmachen kann.

00:10:36: Trotzdem müssen wir noch mal ein bisschen auf das Thema Nachhaltigkeit kommen,

00:10:39: weil wir sind ja schließlich ein Nachhaltigkeits-Podcast.

00:10:41: Gibt es denn trotzdem Sachen,

00:10:43: wo ihr auf die ihr besonders achtet bei der Konzeption der Reise?

00:10:47: Also wir haben eine lange Vorbereitungsteig,

00:10:51: wenn Teamerinnen und Teamer unterwegs sind.

00:10:53: Und ich spreche vor allem mit den Köchern und Köchern immer,

00:10:56: dass sie bei den Einkäufen schon gucken,

00:11:00: dass sie regional möglichst einkaufen.

00:11:02: Wir sind in Europa unterwegs.

00:11:04: Das ist ein Wirtschaftsraum.

00:11:06: Das ist jetzt nicht wie wenn ich irgendwo in ein Schwellenland fahre.

00:11:09: Und in Südfrankreich gibt es Kaffur und Supermarschere

00:11:11: und wie sie alle heißen.

00:11:13: Aber es gibt noch schöne Märkte.

00:11:15: Und wir versuchen immer regionale Sachen mit auf den Tisch zu bringen.

00:11:20: Ganz kann man das nicht, wenn man 50 Leute verpflegen will.

00:11:24: Aber das wird schon wahrgenommen von Gästen.

00:11:27: Bei der Anreise ist das für uns selbstverständlich,

00:11:31: dass wir den Gästen Tipps geben, wie man auch anders hinkommen kann.

00:11:36: Also ich bin wieder beim Skifahren.

00:11:38: Die Skisaison geht bald los.

00:11:40: Und alle unsere Reiseziele über Weihnachten und Silvester

00:11:43: sind mit der Bahn erreichbar.

00:11:45: Wir haben alle Gäste jetzt nochmal angemailt

00:11:47: und haben deutlich darauf hingewiesen, guck mal,

00:11:50: ihr könnt mit der Bahn fahren, wir können euch auch ein Angebot machen.

00:11:53: Und die Resonanz ist gut.

00:11:56: Also gerade im Winterbereich fahren immer mehr Leute mit der Bahn.

00:11:59: Im Sommer gibt es da organisatorische Hürden.

00:12:04: Wenn die Leute alle mit der Bahn kommen,

00:12:06: können wir unser Programm nicht machen, weil vor Ort gibt es meistens kein ÖVNP.

00:12:10: Das gibt es ÖPNV.

00:12:12: Und wir brauchen Autos vor Ort, damit wir zu den Wanderpunkten kommen,

00:12:18: wo es dann schön ist.

00:12:20: Und für die Leute ist man in Gebieten, wo der Massentourismus nicht tobt.

00:12:24: Das ist ja auch schon wieder eine nachhaltige Geschichte.

00:12:27: Also da muss man immer abwägen, was da das geht.

00:12:30: Und die Auswahl von Reisezielen ist auch, dass es schon wichtig,

00:12:33: wir möchten nicht genau, nicht in solche Ballungszentren.

00:12:37: Also Mallorca ist eine schöne Insel.

00:12:41: Aber wir würden niemals dahin gehen, wenn wir nach Mallorca gehen sollten,

00:12:45: wo schon Hochhäuser und solche Sachen stehen.

00:12:49: Das ist überhaupt nicht unser Ding.

00:12:51: Wir wollen gerne abseits ein Stück weit sein.

00:12:53: Da können wir mit unserem Programm auch viel besser punkten.

00:12:57: Da sind weniger Ablenkungen.

00:13:00: Was mir wichtig ist beim Nachhaltigkeit,

00:13:03: der Aspekt, der zu wenig mit reingebracht ist, der Aspekt Zeit.

00:13:08: Wenn ich keine Zeit mitbringe, dann mache ich etwas hupflusch-husch.

00:13:13: Und dann kriege ich auch die Schönheiten nicht mit.

00:13:16: Beim Fahrradfahren kann man auch anhalten.

00:13:20: Aber es fängt schon dabei an, wie lang ist ein Urlaub?

00:13:24: Unsere Camps in der Provence und in Corsica sind 13-tägig.

00:13:28: Das ist schon ganz bewusst so, dass man wirklich Zeit hat.

00:13:32: Das geht nicht überall, es lässt sich nicht überall realisieren.

00:13:36: Aber wir möchten gerne, dass die Leute kommen und mit Ruhe Urlaub machen

00:13:40: und nicht da durchhetzen.

00:13:42: Die müssen auch nicht gleich in den ersten drei Tagen alles erleben.

00:13:46: Wir können ja noch mal wiederkommen, auch ein zweites und drittes Mal,

00:13:49: was ja auch viele tun.

00:13:51: Also Zeit ist total wichtig.

00:13:54: Das gilt übrigens auch für mich persönlich.

00:13:58: Manche lachen darüber.

00:14:01: Ich war noch nie aus Europa raus.

00:14:03: Ich habe die Zeit nicht.

00:14:05: Wenn ich wirklich nach Übersee fliegen würde oder mit dem Schiff fahren,

00:14:09: dann brauche ich Zeit.

00:14:11: Ich würde nicht nach Amerika gehen für eine oder zwei Wochen.

00:14:14: Vier Wochen sind das Mindeste.

00:14:16: Also ich finde Zeit ein ganz wichtiger Aspekt,

00:14:19: damit man auch überlegt, was man überhaupt tut.

00:14:22: Und dann nicht irgendetwas abreißen.

00:14:25: Ich war jetzt mit dem Wohnmobil in Südfrankreich.

00:14:28: Wir haben eine ganz kleine Region nur rausgenommen.

00:14:31: Wir sind da 30 bis 50 Kilometer immer nur gefahren.

00:14:34: Dann waren wir wieder vier, fünf Tage irgendwo.

00:14:37: Und dann ist es so, dass man Zeit ist,

00:14:40: so wichtig, dass man etwas vernünftig und verantwortungsvoll tut.

00:14:43: Und es ist auch viel erhorsamer.

00:14:46: Das ist ganz spannend, weil ich das auch schon ein bisschen angedacht hatte,

00:14:49: dass ihr euren Fokus ganz bewusst kontrapunktisch setzt,

00:14:53: zu dem das, was gerade so uns bewegt in der Welt und vorantreibt.

00:14:57: Da kommen wir aber gleich zu.

00:15:00: Ich wollte noch mal ganz kurz auf diesen Ski-Urlaub-Aspec zu sprechen kommen,

00:15:03: weil das tatsächlich so kontrovers ist.

00:15:06: Ich war eine Wintersportlerin.

00:15:08: Ich war tatsächlich noch nie im Ski-Urlaub

00:15:10: und kenne es nur von Hörnsagen und von, sagen wir mal, klischeehaften Bildern.

00:15:13: Geht es auch ein bisschen anders?

00:15:16: Anders in welcher Form?

00:15:18: Ja, ich denke an überfüllte Pisten, an Schneekanonen,

00:15:21: an Apreschi, an ...

00:15:24: ja, an ... ich sehe Gedränge.

00:15:27: Ja, was ist leider ganz oft so.

00:15:30: Vor allen Dingen, weil die Ferientermine für Familien gesetzt sind,

00:15:34: ist es ganz oft so, dass es zu voll ist.

00:15:37: Und da gibt es kaum Ski-Gebiete, wo das nicht so ist.

00:15:40: Und die Seilbahnanlagen werden immer moderner

00:15:43: und schaufeln noch mehr Leute hoch.

00:15:45: Das ist etwas, was ich sehr kritisch sehe.

00:15:48: Aber da kann man kaum gegensteuern.

00:15:51: Was man machen kann, ist auch da wieder mit Ruhe

00:15:54: den Ski-Urlaub organisieren.

00:15:57: Die örtlichen Ski-Schulen bieten 2 x 2 Stunden an.

00:16:00: Die Familien sind alle mein Hektik, Kinder wegbringen, Kinder holen.

00:16:04: Wir machen morgens 3 Stunden Ski-Kurs mit Kindern und Erwachsenen.

00:16:07: Und fahren mit denen gemeinsam ins Ski-Gebieten.

00:16:10: Wir beginnen gemeinsam als Gruppe mit einem Spielchen, mit einem Lied,

00:16:14: machen nochmal eine Ansage und treffen uns dann mittags wieder.

00:16:18: Und es ist alles sehr beschaulich.

00:16:21: Und wir fahren in der Regel nicht in so ...

00:16:25: Hallig-Hallig-Ski-Gebiete.

00:16:28: Wir sind zum Beispiel im Kleinweiser Tal, das ist sehr bemütlich.

00:16:31: Wir sind im Lungau.

00:16:34: Eigentlich ein verschlafenem Gegend, die haben den Tourismus

00:16:37: zwischendurch immer wieder verpennt.

00:16:40: Und jetzt zahlt sich das für den Lungau aus,

00:16:43: dass da eben keine Hochhäuser entstanden sind.

00:16:46: Keine Bettenburgen.

00:16:48: Und die Leute suchen das ja zunehmend.

00:16:51: Auch im Winterurlaub etwas ruhigeres.

00:16:54: Ich würde gerne, ich bin zu viel zu sehr Skifahrer,

00:16:57: ich würde gerne auch mal wandern gehen.

00:17:00: Aber die Skireisen sind leider nur eine Woche.

00:17:03: Und dann wollen unsere Leute alle Skifahrern.

00:17:06: Wie schön das mit Zeit ist, habe ich in der Corona-Zeit erlebt,

00:17:10: weil ich war sechs Wochen in Österreich und habe da mein Homeoffice aufgebaut.

00:17:14: Und die Skilifte liefen.

00:17:17: Und es war Winter und es hat auch gerechnet in der Zeit.

00:17:20: Wir haben alles erlebt und wir waren ganz viel wandern.

00:17:23: Im Schnee. Großartig.

00:17:26: Ganz tolles Erlebnis.

00:17:29: Und das geht bei siebentägigen Skireisen mit Familien leider oft verloren.

00:17:32: Die Leute wollen Skifahrern.

00:17:35: Und die ganzen Alternativen, die immer so genannt sind,

00:17:38: Schneeschuhwandern und so wandern.

00:17:41: Und vielleicht auch nochmal ganz anders.

00:17:44: Die wollen unsere Gäste nicht.

00:17:47: Die wollen wirklich aufs Brett oder auf die Bretter.

00:17:50: Und auf eurer Webseite ein recht langes Leitbild gefunden.

00:17:53: Weil ihr schreibt, was ihr seid, was euch wichtig ist.

00:17:56: Und dann haben wir uns einen Satz rausgepickt.

00:17:59: Das bin ich gespannt.

00:18:02: Ganz, ganz spannend.

00:18:04: Denn nicht alles, was machbar ist, wird angeboten.

00:18:07: Wenn jemand so lange dabei ist wie du,

00:18:10: dann interessieren wir natürlich auch so ein bisschen die Veränderungen

00:18:13: in der Gesellschaft und im Tourismus mit deinem Blick da drauf.

00:18:16: Was ist denn heute möglich?

00:18:19: Was ist die Welt verändert seit du da mit deiner Reisetätigkeit angefangen hast?

00:18:23: Also das Fliegen ist ja noch selbstverständlicher für viele geworden.

00:18:26: Das finde ich manchmal sehr erschreckend.

00:18:29: Das hat sich total verändert.

00:18:32: Also Ende der 80er Jahre war das noch nicht so,

00:18:35: ja klar, viele Leute sind geflogen.

00:18:38: Ich habe meinen ersten Flug 1991, glaube ich, gemacht.

00:18:41: In meinem Leben nach Mallorca übrigens.

00:18:44: Das hat sich verändert.

00:18:47: Selbstverständlich, auch in meinen bekannten Kreisen,

00:18:50: die Leute steigen in Flieger.

00:18:53: Für mich ist jeder Flug etwas Besonderes.

00:18:56: Und ich versuche, jeden Flug zu vermeiden.

00:18:59: Wenn es irgend geht,

00:19:02: das hat sich total verändert.

00:19:05: Die Leute wollen kürzer reisen.

00:19:08: Die Durchschnittsreisezeit hat sich verändert.

00:19:11: Das merken wir auch.

00:19:14: An der Stelle vermitteln wir auch Reisen

00:19:17: von befreundeten Veranstaltern.

00:19:20: Die haben überwiegend auch Sportreisen.

00:19:23: Die haben einwöchige Angebote.

00:19:26: Das nehmen ganz viele gerne wahr.

00:19:29: Und machen dann noch häufiger Urlaub im Jahr.

00:19:32: Auf der anderen Seite kommen immer mehr Menschen,

00:19:35: die aber auch ganz bewusst fragen, was macht ihr?

00:19:38: Wir kriegen auch Gäste von anderen Veranstaltern,

00:19:41: die vermittelt werden zu uns.

00:19:44: Das ist manchmal ganz spannend,

00:19:47: weil da ist ein Veranstalter drunter,

00:19:50: der hat das schon im Namen eine Nachhaltigkeit.

00:19:53: Die Gäste kommen mit ganz anderen Ansprüchen.

00:19:56: Das ist manchmal sehr schwer, das zu erfüllen.

00:19:59: Weil wir Sportreiseanbieter sind.

00:20:02: Weil unsere Teamerinnen und Teamer vor Ort

00:20:05: nicht so sehr durch die Natur mit den Reisen

00:20:08: gehen und auf Dinge hinweisen.

00:20:11: Es geht wirklich um die Bewegung.

00:20:14: Was hat sich noch verändert, gesellschaftlich?

00:20:17: Ich denke jetzt gerade auch,

00:20:20: wenn man jetzt an die Familiencamps denkt.

00:20:23: Ich hatte ja dann gleich, als ich Tim gefragt habe,

00:20:26: "Aha, dann saßt ihr sich abends am Lagerfeuer."

00:20:29: Nein, würden wir gerne machen.

00:20:32: In Slowenien ist das auch, da darf man das.

00:20:35: In Prosekasadinien darf man keinen Lagerfeuer machen.

00:20:38: Dann hast du sofort Schwierigkeiten mit der Feuerwehr zurecht.

00:20:41: Aber die Abosphäre in Slowenien ist eine völlig andere.

00:20:44: Jeden Abend ist die Feuerschale an.

00:20:47: Dies war glaube ich sogar eine Gitarre mit da.

00:20:50: Dann hat man fast das, was man sich so vorstellt bei Camp.

00:20:53: Von den Reisen, die wir in Schweden vermitteln,

00:20:56: von einem Kollegen, kennen wir das auch, hören wir das auch.

00:20:59: Aber die Leute sitzen schon gemütlich zusammen.

00:21:02: Aber eben nicht am Lagerfeuer.

00:21:05: Bei den Familiencamps hat sich auch gar nicht so viel verändert.

00:21:08: Dieses Familien-Sportcamp in der Provence, wo der Tim war,

00:21:11: das gibt es ja jetzt über 30 Jahre, 31 Jahre.

00:21:14: Qualität des Materials hat sich verändert.

00:21:17: Das Programm ist nicht da geworden.

00:21:20: Die Küche ist dazu gekommen.

00:21:22: Früher mussten die Leute selber kochen.

00:21:25: Das hat sich verändert, aber eigentlich ist es das Gleiche geblieben.

00:21:28: Und kurier.

00:21:30: Manchmal erleben wir Menschen, die kommen mit ihrer zweiten Familie.

00:21:33: Also Menschen trennen sich ja manchmal.

00:21:36: Wir erleben immer wieder, dass auf einmal jemand auftaucht

00:21:39: und er hat seine zweite Familie dabei.

00:21:42: Weil er das so schön fand vor 20 Jahren mit seiner ersten Familie.

00:21:45: Das ist schon, also das ist fast wie ein Ritterschlag, finde ich.

00:21:48: Wenn jemand das so gut kennt, dann ist das so gut.

00:21:51: Das ist so gut.

00:21:53: Das ist so gut.

00:21:55: Das ist so gut.

00:21:57: Das ist fast wie ein Ritterschlag, finde ich.

00:22:00: Wenn jemand das so lange im Kopf verhält.

00:22:03: Und dann sagt, das möchte ich nochmal erleben mit meiner neuen Familie.

00:22:06: Da scheint sich gar nicht so viel Veränderung zu haben.

00:22:09: Hat sich denn, jetzt klingt das so ein bisschen nach,

00:22:13: alter Frau, die fragt, hat sich die Jugend verändert?

00:22:16: Ja.

00:22:19: Aber jetzt kann ich nicht sagen, dass sie schlechter oder besser geworden ist.

00:22:22: Ich erlebe nämlich beides.

00:22:25: Also unter den Gästen haben,

00:22:29: das hat sich nicht viel verändert, die machen motiviert mit.

00:22:32: Da hat man genau die gleichen, ich sage mal, Schwierigkeiten wie früher auch.

00:22:35: Wie Jugendliche wollen immer was anderes.

00:22:38: Ja, junge Leute wollen sich in bestimmten Alter auch abgenzen von den Eltern.

00:22:41: Und wenn man das weiß, dann kann man damit umgehen.

00:22:44: Ich erlebe die jungen Leute ja ganz viel auch im Team.

00:22:47: Wir haben ja unser Team, wir haben ja unsere Team,

00:22:50: wir haben unsere Team, wir haben unsere Team,

00:22:53: wir haben das Team Team.

00:22:55: Unser Team setzt sich aus Menschen zusammen von 15 bis 74 Jahren.

00:22:58: Da ist alles dabei.

00:23:01: Und die Leute, die dann bei uns ins Team einsteigen,

00:23:06: die sind hoch motiviert.

00:23:09: Also gerade die jungen Leute sind hoch motiviert.

00:23:12: Ich weiß, dass andere Menschen ganz anders erleben,

00:23:18: aber ich würde sagen, die sind sehr leistungsbereit,

00:23:21: weil die Art und Weise, wie sie Dinge tun, sind anders.

00:23:25: Das ging ja damals gar nicht, als ich anfing.

00:23:29: Die greifen schnell zum Handy und gucken mal eben nach.

00:23:33: Nicht unbedingt da, wo es vielleicht sollten,

00:23:35: aber jede Frage wird nachgeguckt.

00:23:38: Das ist mir noch gar nicht, also ich arbeite auch damit,

00:23:41: aber es ist gar nicht so drin, dass ich das bei jeder Frage tun.

00:23:44: Das ist bei denen eine ganz andere Umgang.

00:23:48: Aber sie sind hoch motiviert.

00:23:51: Da habe ich keinen Unterschied, kann ich da feststellen.

00:23:54: Ja, ist gut.

00:23:56: Es ist ja vielleicht auch ein bisschen spezielle Klientel,

00:23:59: die sich da bewusst auch für diesen Urlaub entscheidet.

00:24:01: Beziehungsweise ihr habt auf der Webseite auch eine Unterseite,

00:24:04: wo es Tipps gibt zur Planung von Reisen mit Jugendlichen.

00:24:09: Wir haben nochmal so ein paar Tipps zusammestellt.

00:24:11: Was würdest du empfehlen, wenn man in die Planung geht mit Jugendlichen?

00:24:15: Ich generell mit Familien, aber mit Jugendlichen erst recht.

00:24:19: Ich würde gucken, dass es irgendwie Möglichkeiten gibt,

00:24:21: wo die getrennt auch was machen können, aber auch wieder zusammenkommen.

00:24:24: Was der Tim von seinem Sohn beschrieben hat,

00:24:27: das ist symptomatisch für Familien, die mit uns wegfahren.

00:24:32: Die Kinder- oder Jugendgarantie.

00:24:34: Ich finde Gleichaltrige oder auch nicht.

00:24:37: Das macht nämlich oftmals gar nicht ausschlaggebend.

00:24:39: Ich finde andere Menschen ungefähr in meinem Alter,

00:24:43: mit denen ich was machen kann, unabhängig von den Eltern.

00:24:46: Wenn Eltern das zulassen können,

00:24:49: dass die auch mal für sich unterwegs sind,

00:24:51: dann funktioniert der Urlaub viel, viel besser.

00:24:54: In Korsika machen wir, das ist unser Jugendcamp,

00:24:58: weil der Campingplatz gibt für kleine Kinder wenig her.

00:25:01: Wenn die Eltern aushalten können,

00:25:04: dass die Kids oder die Jugendlichen einfach am Strand chillen,

00:25:07: nichts tun.

00:25:09: Und das ist trotzdem ein toller Urlaub.

00:25:12: Also die Eltern sind da auch oft gefragt, dass sie einfach aushalten können. Natürlich machen unsere

00:25:16: Teamarinnen und Teamarren Angebote, was Aktives zu tun. Aber manchmal ist es so, dass die drei, vier Tage

00:25:21: dann machen die Nächsten, gehen die nachts abends, gehen die zum Strand runter machen,

00:25:26: Strandübernachtung, eine nach der anderen. Oder die nehmen sich die Fahrräder, dann ist es aktiv,

00:25:31: fahren abends nochmal hoch zu den Gumpen, stellen die Fahrräder weg und bleiben oben im Gebirge.

00:25:35: Das ist gut eine halbe, drei, vierte Stunde Fahrt. Und dann kommen die zum Frühstück erst wieder runter.

00:25:41: Und schlafen in der Wildnis, das müssen Eltern aber aushalten können und wollen. Und natürlich

00:25:48: machen wir auch Aktionen mit den Gemeinsamen, wo die ganze Familie unterwegs ist. Aber ich glaube,

00:25:53: bei der Planung sollte man als Familie gucken, dass beides möglich ist. Und unsere Reisen bieten

00:26:01: den großen Vorteil, dass die Eltern da keine große organisatorische Aktionen an den Tag legen

00:26:09: müssen. Meine jüngste Schwester hat drei Kinder, die alle erwachsen sind inzwischen. Aber als die in

00:26:15: dem Alter sieben, zwölf und vierzehn waren, hatte die das große Problem, die hat die Herausforderung.

00:26:22: Wenn die wandern waren, dann wollten die Jungs noch Fußball spielen zum Fußballplatz, das Mädel

00:26:27: wollte was anderes. Und das hat sie immer gestört. Ich habe sie nicht in unsere Kämse gekriegt. Aber

00:26:33: das hat sie immer gestört, weil das so anstrengend ist. Und ich glaube, dass erleben viele Familien,

00:26:37: dass man sich immer kümmern muss, quasi wie zu Hause. Ich muss immer Elterntaxi sein,

00:26:42: unter Umständen. Das ist bei uns nicht. Das finde ich wichtig, dass man das im Blick hat,

00:26:50: wenn man mit Familie unterwegs ist. Der Winter ist übrigens ganz anders. Der ist viel einfacher.

00:26:54: Bei Winterurlaub, wenn es um Schiefharm geht, wollen das alle. Da fährt man gemeinsam gerne.

00:27:00: Aber im Sommer sind die Interessen oft unterschiedlich. Auch wenn wir Sportreise anwieder sind,

00:27:07: wenn die Leute in die Städtchen fahren, gucken die sich auch kulturelle Dinge an,

00:27:10: die Erwachsenen. Die Kinder wollen das auch nicht.

00:27:13: Das stimmt wohl. Ich habe den eben zitierten Satz aus einem längeren Kontext gerissen. Und es

00:27:19: geht nämlich noch weiter. Und das folgt darauf ein anderer bemerkenswerter Satz. Und zwar,

00:27:25: ich zitiere, die Erfahrung zeigt, dass Verzicht meist zu einem intensiveren Urlaubserlebnis führt.

00:27:31: Ich habe, glaube ich, noch nie gehört, dass im Tourismusmarketing das Wort "Verzicht" viel.

00:27:37: Und dann fragt man sich "Verzicht" und "Urlaub". Ernsthaft, wie meinst du das?

00:27:43: Ja. Wenn es um Nachhaltigkeit geht, sagen meine Kollegen immer, wir wollen das alles hinkriegen,

00:27:51: ohne dass wir auf etwas verzichten. Das geht nicht. Das funktioniert nicht. Dann machen wir

00:27:56: weiter so und die Welt geht vor die Hunde. Also, Verzicht ist schon das einfache Wohnen im Sommer,

00:28:04: im Camp. Keine Unterkunftsform ist nachhaltiger. Es gibt leider keine Programme, wo man das

00:28:13: berechnen kann. Die berechnen alle nur immer Hotels. Auch jetzt die neue Seite, die, ich weiß

00:28:21: gerade den Namen nicht, KlimaLink, haben nichts über Campingplätze. Soll vielleicht mal kommen.

00:28:26: Wir versuchen, Naturnahe Campingplätze zu nehmen. Das ist ja keine Versiegelung. Wenn im Herbst

00:28:36: die Campingplätze leer sind, ist das ganz natürlich da. Natürlich gibt es auch andere.

00:28:42: Ich kenne das aus Frankreich. Luxus-Campingplätze, die natürlich komplett was anderes sind,

00:28:48: aber sowas steuern wir nicht an. Und es ist ein Stück weit Verzicht auf den sogenannten

00:28:53: Komfort, auf den Luxus, weil wenn man auf einem südfranzösischen Campingplatz ist,

00:28:58: es ist staubig. Es geht gar nicht anders. Es kann keine Wiese da sein. Wenn da Wiese ist,

00:29:03: musst du bewässert werden. Es ist staubig. Man hat immer irgendwie, das ist schon ein Verzicht.

00:29:08: Ich kriege aber was ganz anderes. Ich kriege ein Lebensgefühl von Freiheit, von Naturnähe.

00:29:15: Und die Gruppe wächst viel besser zusammen. Im Winter sind wir in Hotels. Das ist viel

00:29:21: schwieriger, die Gruppe als Gruppe zu zu kriegen und zu erwischen. Das ist in den Camps, wo man auf

00:29:27: solche Dinge wie Sauna, wie Schwimmbad, wie den Nachmittagskaffee an der Bar verzichtet oder

00:29:37: wie in den Fernseher auf dem Zimmer. Wenn man darauf verzichtet, kriegt man ganz andere Dinge,

00:29:42: die oftmals viel wertvoller sind. Ich nehme auch noch mal ein Beispiel aus dem Winter. Wir haben

00:29:49: vor ein paar Jahren das erste Elan-Ski-Camp im Kleinwalzertal ins Leben gerufen. Ich war erst

00:29:56: skeptisch. Es ist das einfachste Haus, was ich jemals im Programm hatte. Also in den 90ern

00:30:02: war ich viel in Selbstversorgung äußern. Aber dieses Haus war noch mal einfacher. Das war das

00:30:08: erste, was ausgebucht war. Sicherlich auch eine Frage des Preises, weil es deutlich günstiger ist.

00:30:12: Aber vor Ort passieren Dinge, jetzt seit vier Jahren, die in den anderen Skirweisen nicht passieren.

00:30:22: Die Leute stehen nach dem Skifahren. Die kommen vom Berg. Das Haus ist noch auf dem Berg und die

00:30:27: kommen vom Berg und stehen erst mal an der Schneebar. Und trinken Kaffee und Tee und Glühwein,

00:30:32: was sie immer wollen. Da ist Musik dabei und kommt ganz anders zusammen. Das ist in den Hotels

00:30:38: nicht möglich in der Form, weil die Leute verschwinden auf ihre Zimmer, wollen in die Sauna.

00:30:41: Das ist ein Stück weit Verzicht auf den Komfort. Dafür kriege ich eine ganz andere Urlaubsqualität,

00:30:47: die, finde ich, sehr positiv ist. Da sind übrigens immer ganz junger Thema zwischen 25 und 30,

00:30:57: die diese Reise gestalten. Steht also bei euch so ein bisschen im Fokus nicht die Frage, was kann

00:31:05: ich alles ermöglichen dem Gast und was will der, sondern eher die Frage, was ist menschengemäß

00:31:10: und was tut ihnen gut? Ja, das würde ich so sagen. Wir raten auch von bestimmten Dingen ab. Die Leute

00:31:18: haben ja auch freie Tage. Die können immer machen, was sie wollen. Aber es gibt ja auch

00:31:22: Angebotsfreie Tage, wo wir nichts machen. Und dann wollen die Tipps von uns. Und in Südfrankreich

00:31:28: wollen sie ans Meer nach Santro P. Weil sie das erleben. Man muss das sehen. Man muss

00:31:35: immer nicht. Da muss man überhaupt nicht hin. Nicht wenn man in der Provence am Lac de Saint-Croix

00:31:39: ist. Da muss man nicht nach Santro P. Das ist völliger Quatsch. Dann raten wir den Last. Das ist

00:31:44: zu lang, es ist zu stressig. Das ist auch nicht der Urlaub, den ihr hier macht. Das ist was völlig

00:31:50: anders machen trotzdem Leute. Dürfen sie auch. Aber wir raten davon ab aus verschiedenen Gründen,

00:31:56: weil das auch total anstrengend ist. Das ist auch unvernümpflich. Das ist übrigens genau meine

00:32:01: Strecke in diesem Sommer gewesen. Dafür habe ich aber zwei Wochen gebraucht. Vom Lac de Saint-Croix

00:32:04: zum Meer und wieder zurück zum Lac de Saint-Croix. Da war ich zwei Wochen unterwegs und habe ganz

00:32:09: viel dazwischen gesehen. Das versuchen wir den Leuten schon ein bisschen dazu bringen, dass sie so

00:32:15: Urlaub machen sollen. Die andere Komponente ist ja auch, dass es um die Bewegung geht und das

00:32:20: nimmt einen großen Raum bei euch ein. Auf der Webseite führt ihr auch nochmal aus, dass diese

00:32:26: Bewegung ja auch einen geistigen Effekt hat. Ja, ich meine, du nimmst, Wandern ist das beste Beispiel.

00:32:36: Wenn man in Ruhe durch die Gegend läuft und nicht mit einer zu großen Gruppe, dann hat man viel Zeit

00:32:43: nachzudenken. Man spricht mit den Leuten, also wenn ich unterwegs bin und auch auf größeren

00:32:48: Touren, dann ist es so ein Tag so, dass im Anfang viel gebubbelt wird. Da tauscht man sich auf.

00:32:53: Und hinterher auch wieder. Aber dazwischen kommt so eine meditative Phase und man nimmt die Natur

00:32:59: anders wahr. Und der Geist wird frei. Er wird total frei. Man denkt über viele Dinge ganz anders nach

00:33:06: und kann die Wahnsinns-Dinge, die in der Welt sind, kann man gar nicht mehr verstehen. Man nimmt

00:33:14: ein Stück weit ja auch beim Wandern, wenn man in den richtigen Regionen unterwegs ist. Da nimmt

00:33:19: man die Schöpfung so richtig wahr, ohne dass ich jetzt sage, ich bin ein spiritueller Mensch. Aber

00:33:24: das kann man sich eigentlich nicht entziehen. Mir geht das zumindest so beim Laufen.

00:33:33: Wer so ein Angebot macht, der braucht natürlich auch ein gutes Team. Wer arbeitet denn super Elan?

00:33:39: Ganz normale Menschen. Also zurzeit haben wir ein Team, wir sind sieben Leute und ich habe eine

00:33:50: ehemalige Sportstudentin, die jetzt fest eingestiegen ist, die schon zwei Jahre da. Ich habe eine

00:33:56: Frau, die in der Bank gelernt hat und die diesen Wahnsinn nicht mehr wollte. Das ist unsere Verkäuferin,

00:34:03: die Stimme, ich habe auch im Verkauf eine Mutter, die das mit 40 Stunden, nicht mit 40 Stunden,

00:34:13: sondern mit 20 Stunden so macht. Die hat ihre Ausbildung gemacht, bei mir beendet und dann ist

00:34:19: sie geblieben über die Jahre. Dann habe ich einen Quereinsteiger, den Lemmy, mit dem ich seit 1998

00:34:26: zusammen touristisch unterwegs bin und der seit 2010 im Büro ist. Der wollte mal in die Schule,

00:34:34: das hat sich alles nicht ergeben, jetzt ist er im Tourismus. Also das sind eigentlich ganz

00:34:39: normale Menschen, die übrigens alle fahrt waren. Und die Thima vor Ort? Das ist ganz unterschiedlich.

00:34:50: Also die jüngeren Leute, wir haben ganz viele Jüngster, die aus unseren Reisen kommen.

00:34:56: Also wir fixen die ganz früh an mit 15, 16. Wenn wir sehen, da ist jemand,

00:35:01: er hebt sich hervor, dann werden die schon angesprochen von den älteren Thima, wenn du Bock

00:35:06: hast, bewirb dich doch mal, schreib doch mal der Annika. Das sind jedes Jahr bestimmt 10, 15 Leute,

00:35:13: die so langsam reinrutschen. Die laufen dann im Team mit, haben dann eine Aufgabe und wachsen

00:35:19: langsam rein. Die sind noch in der Schule, dann haben wir einige Studenten und Studentinnen,

00:35:24: aber auch Leute, die ihren Beruf inzwischen haben und die sich Zeit nehmen. Wir haben

00:35:33: eigentlich immer noch, wir haben Kabarettisten aus Bonn, der elf Jahre lang Reiseleitung bei uns

00:35:37: gemacht hat. Dann ist er in die Elan-Rente gegangen und seither fährt er aber trotzdem,

00:35:42: wenn man noch in irgendeiner Funktion ist er immer unterwegs. Wir haben Lehrerinnen und Lehrer,

00:35:48: die hier und da dabei sind. Das ist ganz unterschiedlich. Das sind Leute, die Lust auf solche

00:35:55: Reisen haben, selber. Ja und das dann wahrscheinlich ganz gut vermitteln können an die Gäste. Ja,

00:36:00: die machen auch selber ähnliche Urlaube für sich. Kommen wir nochmal zu den Gästen. Was sind das so

00:36:08: hauptsächlich für Teilnehmer? Ist das sehr, auch jetzt gerade im Mittelgeg auf die Nachhaltigkeit,

00:36:13: fahren die mit euch mit, weil ihr nachhaltig seid oder weil die vor allen Dingen in den

00:36:19: Sporturlaub wollen und das ist ein schönes Add-on. Das trennt sich so ein bisschen. Also den

00:36:25: Veranstalter, der uns welche bringt, wo ich vorhin schon vorhin gesprochen hatte, da kommen die

00:36:30: Leute sehr stark mit dem Nachhaltigkeitsgedanken und das sind nicht wenige. Also das ist schon

00:36:33: eine wirklich namhafte Zahl bei uns. Unsere Gäste fragen nicht am Telefon nach Nachhaltigkeit und

00:36:42: auch vor Ort ist das nicht das Hauptthema. Es geht um Bewegung und ich habe immer den Einwuchs,

00:36:47: die setzen voraus, dass wir es vernünftig machen. Ja, das ist ein Felssicher. Das finde ich auch

00:36:54: total wichtig. Das ist eine Verantwortung, die wir haben und das funktioniert aber nur, indem man

00:37:01: die Leute, die für uns unterwegs sind als Teamerin und Team hat, dass man die immer wieder auch

00:37:06: zusammenholt zu Teamschulungen und Vorbereitungstreffen und dass man die während der Reisen auch

00:37:11: betreut. Also wir sind immer in Kontakt mit unseren Campleitungen und wenn was ist,

00:37:16: muss zunut auch mal jemand da schnell hin. Wenn ich ein Sport denke, dann ist das natürlich

00:37:22: ein Gesundheitsaspekt und ja unter Umständen auch Entspannung. Aber ich muss bei Sport auch

00:37:28: oft daran denken, dass damit auch ein Leistungsgedanke verbunden ist oder vielleicht auch so eine

00:37:33: Wettstreit. Kann das manchmal passieren, dass das, wenn so eine bestimmte Gruppenzusammensetzung ist,

00:37:38: dass die eine Name kippt und so ein Überbietungswettkampf ausbricht? Ist das schon mal passiert?

00:37:43: Das würde ich nicht ausschuldigen, dass das in so einem Camp mal bei einer Rattur passiert. Das ist

00:37:49: ja, wenn man die rote Krett fährt und dann will man da als schnellster hoch oder das kann schon,

00:37:55: aber es bleibt nicht dauerhaft in so einer Reise. Beim Skifahren kommt das vor, dass man sich misst.

00:38:02: Ja, das ist dann so Klassiker. Einer fährt vorbei, der fährt ziemlich gut und dann setze ich noch

00:38:07: ein drüber. So was Komfort, was ist überschlecht sich nicht. Es ist eher, dass die Leute sich

00:38:13: gegenseitig unterstützen bei Bewegung und das wirklich das gemeinsame Erlebnis in der Bewegung

00:38:20: suchen. Es geht auch nicht um Leistung und Hochleistung. Wir achten schon darauf, dass auch

00:38:25: Leute sich nicht übernehmen. Wir werden gut angesagt, eine Wanderung, die in der Hitze bis in

00:38:33: die Mittagstunden geht und steil berg auf. Da muss man gucken, wer kann das überhaupt mitmachen.

00:38:39: Dementsprechend werden natürlich am Vorabend schon Ansagen dazu gemacht. Wo möglich wird auch mal

00:38:45: jemand gesagt, pass auf, das ist morgen für dich keine Tour, weil es eben nicht darum geht, dass

00:38:48: jeder alles machen muss, sondern dass die Leute das machen, was sie wirklich auch gut bewältigen

00:38:54: können und im guten Gefühl am Ende im Urlaub sagen, das war ein schöner Urlaub. Und nächstes Jahr

00:38:59: fahre ich hier nochmal hin und dann gehe ich auch auf den Kromasches oder gehe ich auch auf den

00:39:04: Kammwanderung hoch. Das machen auch ganz viele. Und dann bereite ich mich anders vor, dass der

00:39:13: Leistungsgedanke, dieser objektive Leistungsgedanke mit Zeitmessung oder das ist für uns überhaupt

00:39:18: nicht. Also mit anderen Worten, es kann auch jeder mitfahren und jeder in seinem Rahmen alles mitmachen

00:39:24: oder alles mitmachen, also das mitmachen, was er kann und hat jeder was davon, auch wenn man keine

00:39:29: Sportskanone ist. Ja, man sollte schon gut lesen. Das tun die meisten auch. Slowenian ist schon

00:39:35: sehr sportlich und herausfordernd allein aufgrund der Topografie, dass Soccer Tal ist wild. Da kann

00:39:42: ich keine leichte Wanderung hin, dann bleibe ich unten. Aber die Leute wollen ja auch hoch und es

00:39:48: geht sofort steil hoch. Meistens 300, 400 Meter. Und da oben kommt erst die Schönheit und das muss

00:39:54: man überwinden und das ist anstrengend und auch bei den Ratturen geht es immer hoch und runter. Also

00:39:58: wer dahin fährt, sollte, wir sagen über eine gesunde Grundkondition verfügen, aber auch über

00:40:06: einen Willen so etwas zu tun. Dann ist man da gut aufgehoben. Ja, sehr schön. Wir haben schon

00:40:15: einen Punkt angesprochen, nämlich das mit der Aspekt der Kinderbetreuung und Familienurlaub,

00:40:22: was ja beides sehr intensiv sein kann, entweder wenn man Kinder auch mal abgeben kann oder ob man

00:40:27: als Familie komplett den Urlaub miteinander verbringt, sich vielleicht dann auch mal kracht und

00:40:33: wieder neu austarieren muss. Aber auf jeden Fall sind Urlaube ja auch immer die Chance,

00:40:37: als Familien wieder zusammenzuwachsen und sich neue Beziehungen oder die Beziehung wieder

00:40:42: neu zu definieren oder zu stärken. Passiert das bei euch dann entsprechend, erlebt ihr das auch,

00:40:50: dass das viel passiert und vor allen Dingen, ich denke auch immer an verschiedene Familienkonstellationen,

00:40:56: sprich Alleinerziehende oder ja vielleicht auch ein Paar, das mal für sich Zeit braucht oder so.

00:41:04: Für wen würdest du das so empfehlen? Also erstmal ist Familie bei uns ganz weit gefasst. Wir haben

00:41:13: Alleinreisende oder Alleinerziehende mit einem oder zwei oder auch drei Kindern, die ist ja

00:41:18: sogar einer Mutter mit vier Kindern da. Wir haben die sogenannte normale Familie, Mutter, Vater,

00:41:26: zwei Kinder. Wir haben Großeltern, die mitfahren. Wir haben zwei Männer, die kommen mit Kindern.

00:41:34: Wir haben zwei Frauen, die kommen mit Kindern. Also das ist bunt gemischt. Wir haben auch Tanken

00:41:39: und Onkels, die mit Kindern kommen. Das ist für uns das Familie, das was die Menschen sagen, was

00:41:45: Familie ist. Wir haben ganz viele Patchwork-Familien, wo ganz unterschiedliche Ansprüche in den

00:41:50: Familien sind. Und das ist glaube ich auch das große Plus in unseren Reisen, dass Familien,

00:41:57: wo ein Mensch will wirklich Gas geben und der Nächste will was entspannter sein, die Jugendlichen

00:42:03: wollen was für sich und dann ist noch ein kleines Kind, gerade in Patchwork-Familien ist noch ein

00:42:07: ganz kleiner Nachzügler, für den gibt es auch was und alle kommen nachmittags oder abends zusammen.

00:42:12: Und das ist glaube ich das entscheidende Moment bei unseren Reisen, was so positiv ist. Dann haben

00:42:17: sich alle etwas zu erzählen. Wenn alle immer das Gleiche machen, dann spricht man am Abend über

00:42:23: die gleichen Sachen. Und ich weiß von anderen Veranstaltern, wo das so ist, dann werden auf einmal

00:42:30: Reiseerlebnisse von anderen Reisen ausgetauscht. Ich habe schon das erlebt. Ich war schon da,

00:42:35: war so offen Klippen und Scharro, war so open. Und und und und. Das passiert bei uns so gut wie

00:42:38: nicht, weil die Leute über den Tag zu erzählen haben, den sie erlebt haben. Und zwar in der

00:42:44: Familie unterschiedliche Dinge. Dann kommt ein begeistertes Kind vom Wasser zurück und sagt,

00:42:50: ich habe es tatsächlich geschafft auf dem Surfbrett zu stehen. Man muss nicht die Eltern

00:42:54: zuhören, was sie gar nicht erwarten. Und man sieht die Begeisterung und die schwappt ja über

00:42:59: zu den Eltern. Und dann kommen die Jugendlichen und sagen, wow, war echt cool am Strand. Wir sind

00:43:03: im Standup-Bettelbrett um die Insel gefahren. Das ist etwas, was schon besonders ist, finde ich. Und

00:43:11: das ist auch wichtig, dass die miteinander reden können. Und gleichzeitig haben die unter Umständen

00:43:17: im Camp, also man kommt zusammen, redet ganz viel. Und gleichzeitig laufen die Kinder schon wieder

00:43:21: für sich und machen schon wieder mit den anderen Kindern was anderes. Und man ist nicht so eng.

00:43:26: Es ist ein Stück Freiheit, den Familien da zu erleben. Und ich glaube, das ist ein großes

00:43:34: Plus. Und das ist egal, ob ich alleine als Mutter oder Vater unterwegs bin mit Kindern oder

00:43:42: ob ich mit meinem Partner unterwegs bin oder Partnerin. Da haben wir eigentlich schon wieder

00:43:47: den Bogen geschlagen von einer anderen Nachhaltigkeit. Diesmal nicht ökologisch und sozial, sondern Urlaub

00:43:53: als nachhaltiges Erlebnis, das in den Alltag wirkt und vielleicht auch in unser Leben auch wirkt.

00:44:01: Und das ist gerade bei Familien und Kindern immer die Frage, welches Reiseverhalten möchten wir

00:44:07: ihnen vorleben und mit welchen Erfahrungen schätzen und Erlebnissen möchten wir sie ausstatten,

00:44:13: was da besonders wäre für die. Ich finde, dass wir den jungen Menschen, die Natur nahebringen müssen.

00:44:19: Unsere Gäste kommen überwiegend aus dem städtischen Raum, Großstädte. Das ist wahrscheinlich auch die

00:44:26: Motivation, dass sie sagen, dann wollen wir in die Natur und das müssen wir bieten. Wir müssen

00:44:30: den Kindern und Jugendlichen zeigen, wie schön es ist und sein kann. Sie sehen auch die Natur zu

00:44:37: erarbeiten, weil es ist ja schon nicht unanstrengend. Wenn ich hier in der Eifel um die Ecke wandern gehe,

00:44:45: dann habe ich in der regelbreiten Weg. Das ist für Kinder überhaupt keine Herausforderung. Das ist

00:44:50: trocken, das ist anstrengend. Das muss schon auch Fahrradfahren auf solchen Wegen, tödlich an. Aber

00:44:59: ein Single Trail mit dem Mountainbike zu fahren über Stock und Stein und auf solche Fahre zu gehen,

00:45:05: wo man links geht es runter und rechts geht es hoch, wo ich mich an einem Drahtseil festhalten

00:45:11: muss, wo das Wasser unter mir rauscht, bei der Trichterwanderung, wo ich eine Leiter hoch klettern

00:45:18: und guck mich um und gucke 100 Meter den Fels runter, wo ich gerade hoch gegangen bin. Das sind

00:45:23: Sachen, die müssen wir denen zeigen, dass das gut ist und dass es nicht extrem ist und dass man

00:45:28: diese Natur ganz toll erleben kann. Ich glaube fest, dass wenn man das tut, dass den Menschen,

00:45:38: die das so erleben, dass das dann auch für sie schützenswert ist und dann denkt man auch

00:45:42: Nachhaltigkeit, Klimawandel, dann denkt man, wenn sich diese Dinge völlig anders nach,

00:45:46: wie kann ich das bewahren? Vielleicht komme ich sogar zu dem Schluss, ich muss im Alltag noch

00:45:53: was verändern. Das finde ich großartig. Weil der Urlaub ist nur ein kleiner Ausschnitt. Letztendlich

00:46:04: kommt es darauf an, wie verhalten wir uns in unserem Alltag, sind wir da glaubwürdig, authentisch oder

00:46:12: sind wir da auch einfach ganz anders und der Urlaub ist so ein Feigenblatt. Da bin ich nachhaltig.

00:46:18: Also das hoffe ich, dass wir das transportieren können, dass Kinder und Jugendliche das mitkriegen

00:46:24: und auch mit unseren Teamern und Teamren reden wir gar nicht so viel darüber, weil die erleben

00:46:29: das genau so. Ich bin ja oft genug selber mal vor Ort und gehe dann mit auf Touren und dann kriege

00:46:37: ich das ja auch mit, wie die das machen. Mir fällt der Yannick ein, weiß ich was immer. Der ist

00:46:45: als Gast schon mitgefahren und inzwischen seit sieben Jahren im Team. Tim hat den übrigens auch

00:46:51: zitiert. Der Yannick ist so begeistert von der Natur. Der Funke ist richtig übergesprungen,

00:46:58: das finde ich unglaublich. Und ich hoffe, dass das bei den Familien, bei den Kindern

00:47:03: ähnlich ist und dass die auch wenn sie nicht mit uns Urlaub machen oder im Alltag sind, dass die doch

00:47:09: auch gucken, ah ja, da haben wir das gemacht und jetzt wie können wir das in den Alltag mit reinnehmen?

00:47:14: Aktivität, bewusst etwas tun. Genau, Aktivität mit in den Alltag nehmen. Hast du einen Tipp,

00:47:22: wie das gelingen kann für alle, die den hauptsächlichen Teil des Tages im Büro verbringen? Wie kann

00:47:28: man da diesen Elan mit in den Alltag nehmen? Der Name ist gut, wir haben lange daran gewastelt.

00:47:36: Also erst mal, ich fahre Fahrrad, gehe auch joggen. Also ich versuche für mich auch solche Dinge zu

00:47:47: tun, die mit Bewegung zu tun haben und zwar nicht unter dem Aspekt Vereinssport oder oder, sondern

00:47:51: ich gehe am Wochenende, gucke ich, dass ich, wenn die Zeit ist, auch mal rauskomme. Das ist leider

00:47:58: viel zu wenig, das müssen wir viel mehr machen. Und da die Natur erlebe, weil das kann man in

00:48:04: der Großstadt schlecht, eine Mitarbeiterin von mir geht vor allem im Winter, mittags immer spazieren.

00:48:11: Die nimmt sich dann die Zeit nach dem Essen, dann geht sie bei uns um die Erke, ist im Park,

00:48:20: dann macht sie da eine große Runde. Also man kann schon Bewegung mit reinnehmen und fürs eigene

00:48:27: Wohlbefinden da was tun. Die meisten von uns sitzen ja, ich bin ja auch überwiegend im Büro.

00:48:33: Sind wir wieder bei der Zeit, weil wir Zeit erleben und sich Zeit nehmen. Und leider auch mit der

00:48:40: Zeit mit unserem Podcast. Wir sind schon echt weit fortgeschritten und ja, wir sind eigentlich

00:48:47: fast am Ende. Aber nur fast, denn es fehlt noch die Staffelfrage. Und zwar hast du jetzt die

00:48:53: Gelegenheit selber zu fragen und zwar den nächsten Podcast. Gast, was soll ich die nächsten Frage?

00:48:58: Mich würde tatsächlich interessieren, was bei Urlaubplanung für dich wichtig ist. Was hat

00:49:07: den höchsten Stellenwert für dich, wenn du einen Urlaub planst? Und damit verbunden natürlich auch

00:49:15: die Frage, inwieweit ist es wichtig, dass vorher schon die Nachhaltigkeit damit drin ist.

00:49:21: Okay, gut. Ich bedanke mich ganz, ganz herzlich bei dir, dass du den Weg auf dich genommen hast,

00:49:29: die die Zeit genommen hast. Ich danke. Und wieder bei der Zeit. Und die Einblicke,

00:49:34: die du uns gewährt hast. Vielen Dank. Ja, habt ihr Lust bekommen, euer nächsten Urlaub aktiv und

00:49:40: naturnah in einer netten Gruppe zu verbringen? Da hat Elan sicherlich ein paar schöne Ideen für

00:49:46: euch und den Link zur Webseite stelle ich euch wie immer in die Shownotes. Tims Reise Reportage

00:49:52: gibt es in voller Länge in der Ausgabe 2025 des Anderswo Magazins zum Nachlesen. Und das Heft

00:49:59: könnt ihr über unsere Webseite www.wirsindanderswo.de beziehen. Ja, der Besuch auf der Webseite empfiehlt

00:50:06: sich ohnehin, denn hier findet ihr viele Reiseinspirationen natürlich alle nachhaltig. Und

00:50:12: wenn ihr mehr über nachhaltigen Tourismus erfahren möchtet, dann abonniert doch diesen

00:50:16: Podcast. Danke fürs Zuhören und bis bald, eure Kristina Kühne.

00:50:19:

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