"In uns fließt ja auch grünes Blut"

Shownotes

Runterkommen, durchatmen, auftanken – Wald tut gut. Studien belegen: Ein Spaziergang im Grünen senkt Stress, reguliert den Blutdruck und stärkt unser Immunsystem. Doch warum wirkt der Wald so positiv auf Körper und Geist – und was können wir tun, um ihn zu schützen?

Diesen Fragen gehen wir mit Dennis Klein von Waldzeit nach. Als zertifizierter Gesundheits- und Achtsamkeitscoach lädt er Menschen dazu ein, den Wald mit allen fünf Sinnen zu erleben – achtsam, entschleunigt und ganz im Moment.

Für unsere Folge über Waldwellness nehmen wir euch mit in die grüne Mitte Deutschlands: in den Thüringer Wald. Hier treffen dichte Wälder auf romantische Schluchten, alte Burgen und blühende Bergwiesen – ein Ort, der Erholung und Abenteuer perfekt verbindet.

Diese Folge wurde realisiert mit der freundlichen Unterstützung des Regionalverbundes Thüringer Wald e.V.

Zu Waldzeit:

Mehr Waldwellness:

Tipps und Inspirationen für Euren Urlaub im Thüringer Wald findet Ihr hier:

Biosphärenreservat Thüringer Wald:

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Eine Produktion der fairkehr-Verlagsgesellschaft mbH (www.fairkehr.de)

Redaktion: Dounia Choukri, Kristina Kühne

Transkript anzeigen

00:00:00: Wir sind Anderswo, der Podcast.

00:00:07: Mit unserem Magazin Anderswo und dem Online-Reise-Portal inspirieren wir seit vielen Jahren Menschen

00:00:12: zu nachhaltigen Reisen.

00:00:14: In unserem Podcast treffen wir Menschen, die sich für klimafreundliches Reisen engagieren.

00:00:19: Wir möchten wissen, was bedeutet nachhaltiger Tourismus für Sie und was motiviert Sie zu

00:00:25: ihrem Engagement.

00:00:26: Das ist Ihre Geschichte.

00:00:28: Willkommen beim Anderswo Podcast.

00:00:30: In dieser Folge geht es ab in dem Wald.

00:00:33: Wir nehmen euch mit in eine Region voller Naturwunder und geschichtsträchtiger Sehenswürdigkeiten.

00:00:38: 550.000 Hektar Wald, rund 40 Burgen und Schlösser, tiefe Wälder, verwunschtende Schluchten und

00:00:46: Höhlen sowie wildromantische Bäche und Flüsse, facettenreiche Landschaften wie Wälder,

00:00:52: bohre und blühende Bergwiesen, die rund 55.000 Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause bieten.

00:00:58: Dazu die größte zusammenhängende Stausee-Region Deutschlands, bestehend aus sechs gewaltigen

00:01:04: Stauseen, die sich flussartig am bewaldeten und teilstallen Ufern durch die Landschaftsschlängeln

00:01:11: schon fast an norwegische Fjordlandschaften erinnern.

00:01:13: Zahlreiche Möglichkeiten wie Wandern, Radfahren, Wassern und Wintersport oder einfach mal

00:01:21: zur Ruhe kommen und die wohltuende Wirkung der Natur genießen.

00:01:24: Es scheint in Deutschlands grüner Mitte bleibt kein Urlaubswunsch unerfüllt.

00:01:28: Kurz.

00:01:29: Wir nehmen euch heute mit in den Thüringer Wald.

00:01:33: Genauer gesagt sprechen wir in dieser Folge mit Dennis Klein, dessen Lieblingsplatz die

00:01:38: Natur seiner Heimat ist und der es sich zur Aufgabe gemacht hat, anderen dabei zu helfen,

00:01:44: Natur neu und als Kraftort zu entdecken.

00:01:47: Herzlich Willkommen, Dennis Klein von Waldzeit.

00:01:51: Guten Morgen.

00:01:52: Schönen guten Morgen.

00:01:53: Ja, sehr früh am Morgen.

00:01:55: Wir haben uns leider auch nur digital treffen können.

00:01:58: Wo finden wir dich denn gerade?

00:01:59: In Steinmach-Hallenberg, das ist bei mir, wo ich wohne, in Ortszeit Bernbach und da

00:02:05: findet ihr mich gerade im Büro.

00:02:07: Wunderbar.

00:02:08: Dennis, bevor wir uns gedanklich gleich nach draußen in den Wald begeben, möchte ich

00:02:12: dir noch eine Staffelfrage aus der letzten Folge stellen.

00:02:16: Und zwar hinterlässt jeder Gast am Ende einer Folge eine Frage für den nächsten Gast.

00:02:21: Und in deinem Fall war das Maria Gintrowski, Autorin aus Köln, die wir zu ihren Pilgererfahrungen

00:02:27: gefragt haben und Maria wollte gerne wissen.

00:02:31: Wenn du genug Geld hättest, also Geld würde keine Rolle spielen und du wärst nicht beruflich

00:02:38: oder familiär gebunden, was würdest du machen?

00:02:41: Also ich sag mal so zum Thema genug.

00:02:44: Es ist nie genug, egal in welcher Hinsicht von uns Menschen.

00:02:47: Es wird niemals genug sein.

00:02:49: Und ja Geld, sag ich mal, habe ich ein ganz bestimmtes Thema dazu.

00:02:54: Also wenn ich genug Geld hätte oder wenn ich so viel Geld hätte, ich würde Erfahrungen

00:02:58: sammeln auf der Welt.

00:03:00: Ich würde reisen, solange es gehen würde.

00:03:03: Ich würde zu anderen Kulturen reisen und ich würde, wie gesagt, die Erfahrungen einfach

00:03:08: sammeln, um da ein Blick zu bekommen.

00:03:10: Noch mal jetzt zu dir und deinem Waldzeitangebot.

00:03:14: Was machst du genau?

00:03:16: Was bietest du an?

00:03:17: Also zu mir, ich, wie gesagt, mein Name ist Dennis und ich biete an Achtsamkeitskurse,

00:03:25: ich biete an das Waldbahn, das klassische Waldbahn gibt es so in der Hinsicht nicht bei mir.

00:03:30: Es gibt das Kneipwaldbahn für kleinere Menschen, unsere Kinder und es gibt ja das Kneipwaldbahn

00:03:36: auch für Erwachsene.

00:03:38: Es gibt bei mir das Indian Balance, das ist das indigene Heiljoga, was ich mache.

00:03:42: Da habe ich letztes Jahr auch meinen Masterabschluss gemacht und ja es ist sehr facettenreich

00:03:47: geworden, sag ich mal.

00:03:48: In letzter Zeit ist dazu gekommen, also die Team-Events und das Führungskräftekoaching,

00:03:54: das hat sich so herauskristallisiert und das könnt ihr gerne auf unserer Internetseite

00:04:00: auch beschauen, was wir da so anbieten.

00:04:03: Also Team auch dann wirklich für Firmen, für Einheimische, aber auch Touristen?

00:04:09: Genau, auch Touristen, wir sind da stark verbunden mit dem Thüringer Wald in Kooperation, auch

00:04:14: mit der Tourismus Oberhof, Meinungen, was alles so bei uns in der Nähe liegt.

00:04:19: Was ich auch mache sind Workshops zum Thema Kneipwaldbaden und die ganze Kneipleere, da

00:04:24: habe ich auch meinen Gesundheitsreferenten in der Kneipschule gemacht und das sind für

00:04:29: Kindergärten und Schulen hauptsächlich.

00:04:31: Aber für die Tourismus natürlich, wenn hier jemand herkommt und was vom Thüringer Wald

00:04:34: sehen möchte, dann bin ich da immer der erste, der da ansetzt.

00:04:38: Schön, du hast ja mal was anderes gemacht, so lange machst du das noch gar nicht mit

00:04:42: Wahlzeit oder?

00:04:43: Und wie bist du dazu gekommen?

00:04:44: Nee, es ist richtig.

00:04:45: Also es hat damit begonnen, dass ich 2020 meinen letzten Job sozusagen aufgegeben habe

00:04:52: und habe dann Anfang 2020 die Einführung in den Kindergarten mit meinem Sohn gemacht,

00:04:57: das war auch in Kneipkindergärten und es hat ein bisschen länger gedauert als bei den

00:05:02: Mädels und das waren vier Wochen spannende Momente mit Kindern und ich denke mir immer

00:05:09: so, wenn nach der Talfahrt kommt immer so der Gipfel wieder, das ist ja alles dual verbunden

00:05:14: und mehr Feedback als von Kindern bekommt man nicht und daher habe ich mich dann auf

00:05:20: die Reise gemacht und habe mein Erzieher gelernt, 2020 begonnen, dann 2023 abgeschlossen,

00:05:26: und habe in der Zeit die ganzen Schulferien genutzt, die ich hatte und bin dann auf die

00:05:32: Reise gegangen durch Deutschland und habe meine ganzen Zertifikate gesammelt, das Kneipwald

00:05:37: war für Kinder, den Achtsamkeitstrainer, den Waldbademeister, sagt man ja so, in Heinig

00:05:46: hier bei uns in der Nähe und alles was dazugehört und habe dann gesagt, das gebe ich weiter

00:05:50: an die Kinder, weil wir verlassen irgendwann diese Planeten, wir erwachsenen und sollten

00:05:54: eigentlich das bestmögliche Komprimiert gibt es das bei mir für die Kinder hinterlassen,

00:05:58: dass die von klein auf mit den Gesundheitsthemen schon in Berührung kommen, gerade was die

00:06:02: Kneipleere angeht.

00:06:03: Ganz ursprünglich kommst du eigentlich nicht aus dem Thüringer Wald, du kommst, ich glaube

00:06:08: aus Niedersachsen, da habe ich mal gelesen.

00:06:10: Richtig.

00:06:11: Genau.

00:06:12: Aber wenn man jetzt so zugezogen ist, dann hat man ja manchmal so nochmal einen anderen

00:06:15: vielleicht auch einen wertschätzten Blick auf die Neue Heimat.

00:06:18: Was ist denn das Besondere am Thüringer Wald für dich?

00:06:20: Also ich war schon immer sehr naturverbunden, auch in meinem letzten Job war ich sehr viel

00:06:25: draußen und das hat eigentlich angefangen, wo ich damals mit meinem Papa und seinem

00:06:30: besten Freund Holz gemacht habe und danach habe ich mich immer anders gefühlt.

00:06:34: Also ja, ich bin nicht besser, nicht schlechter, einfach anders grundsätzlich von der Haut her,

00:06:39: von meinen Gefühlen her, ich war sehr, sehr gut gelaunt, ich war sehr energiereich und

00:06:44: irgendwann hat man das natürlich verloren auf seinem Weg und habe dann, als ich das

00:06:48: erste Mal im Thüringer Wald war und so auf die Berge und in den Wald geschaut habe, habe

00:06:52: ich so für mich festgestellt, ich bin jetzt richtig angekommen.

00:06:55: Und ja, Niedersachsen, da wohnt natürlich meine Familie.

00:06:58: Ich habe dann tatsächlich abends auch meine Eltern angerufen und habe gesagt, hier gehe

00:07:02: ich nie wieder weg.

00:07:03: Also es war dann auch so eine Kurzschlussreaktion, aber die spontane fehlt einfach auch in

00:07:07: der Gesellschaft und habe dann ja, wo die Liebe hinfällt, sage ich auch mal, dann auch meine

00:07:11: Frau kennengelernt und bin hier dann auch geblieben.

00:07:14: Das Besondere ist natürlich, wie du es eingangs schon gesagt hast, ja viele wilde Flüsse,

00:07:19: ich liebe so etwas, einfach die durch den Wald gehen und das ist einfach auch was ganz

00:07:23: besonderes hier im Thüringer Wald.

00:07:25: Ich finde auch, dass jeder Wald hat so einen ganz eigenen Charakter.

00:07:28: Ich war sehr viel im Schwarzwald, ich kenne den Hilfesheimer Wald, wo ich dann aus Niedersachsen

00:07:32: tatsächlich auch herkomme und jeder Gewalt hat so einen eigenen Charakter und ich liebe

00:07:36: den Thüringer Wald, weil er einfach so versettenreich ist von der Artenvielfalt und von, es ist ja

00:07:41: ein Mischwald, auch jeder Baum, da steht die Birke neben der Eiche und ja, es ist wie so

00:07:46: eine große Familie.

00:07:48: Wenn ich mir jetzt zur Urlaub im Thüringer Wald vorstelle, kann ich mir auch gut vorstellen,

00:07:52: dass das gerade für Familien total attraktiv ist, weil für die kleinen Entdecker, da ja

00:07:57: auch unglaublich viel gibt, also angefangen von Burgen über ehemalige Bergwerkstollen,

00:08:04: Tropfsteinhöhlen, aber natürlich auch den größten Spielplatz überhaupt nämlich in

00:08:09: den Wald.

00:08:10: Ist das so etwas, was dich auch so als Familienvater dann fasziniert als Wohngegend?

00:08:16: Auf jeden Fall.

00:08:17: Also ich sage immer so, der Wald ist so der einzige Ort, wo man Kinder nicht anleiten

00:08:22: muss.

00:08:23: Ja, also da findet der letzte Jonas oder die kleinste Maria dann auch irgendwas zu spielen,

00:08:28: nach vielen vielen Minuten, das ist genau das, wo wir unsere Kinder auch wieder hinführen

00:08:32: sollten.

00:08:33: Es gibt wunderschöne Wanderwege hier mit Stationen, wo Kinder etwas erfahren, etwas tun

00:08:40: können, auch mit der eigenen Familie.

00:08:43: Und wir machen es zum Beispiel so, ich ist einfach nur auch ein Tipp von mir, ein persönlicher

00:08:47: Tipp.

00:08:48: Manche Mittagspausen, ab Frühling verbringen wir dann auch einfach draußen im Wald mit

00:08:52: der Hängematte.

00:08:53: Und da sich einmal mal das Lieblingsbuch geschnappt und dann zu lesen, weil zu Hause ist es halt

00:08:58: auch mal so, da klingelt der Geschirrspüler, da ist die Maschine fertig, da hat man dann

00:09:03: doch andere Sachen zu tun, wenn man sich diese bewusste Auszeit dann auch mal nimmt.

00:09:06: Das mache ich ganz oft mit den Kids auch, mit meiner Frau, da lesen wir dann im Wald.

00:09:11: Also diese Zeit sollte man sich auch einfach mal nehmen.

00:09:14: Weil wenn man die Geräusche auch zu hören, die es dazu zu hören gibt.

00:09:17: Und wie ich eben schon gesagt habe, das ist der einzige Ort, wo man nichts anleiten sollte

00:09:22: oder auch muss.

00:09:23: Ja, Wald ist ein gut Stichwort.

00:09:25: Hast du denn einen Lieblingsplatz im Thüringer Wald, wo es dich immer wieder hinzieht?

00:09:29: Tatsächlich habe ich einen Lieblingsplatz, ist auch nicht weit von uns.

00:09:33: Es sind ja 1,2 Kilometer zu wandern, zu Fuß oder zu joggen.

00:09:37: Und ich habe mir das heute Morgen bewusst gemacht.

00:09:40: Ich war heute Morgen schon um 6 Uhr joggen und habe mir das dann alles nochmal angeschaut.

00:09:44: Das ist bei uns ja oberhalb zum Knülfeld, nennt sich das Ganze.

00:09:49: Und da hast du einmal die offene Weite, du hast den dichten Wald, du hast Bergwiesen,

00:09:54: du hast einen kalten Brunnen, also eine Quelle, wo man auch sich Wasser mitnehmen kann, unter

00:09:59: den Wegs.

00:10:00: Man hat zwei große Berge, das ist einmal der Hermannsberg und einmal der Ruppberg.

00:10:04: Und das sind auch Plätze, wo wir auch mit unseren Kindern hingehen, privat, aber auch

00:10:09: mit unserem Skiverein, wo ich ansässiger Tränen habe.

00:10:12: Und das nutzen wir auch mal ganz gerne, um da einfach Pause zu halten oder innezuhalten.

00:10:18: Ich habe mir auch gefragt, was könnte denn mein Lieblingsplatz sein im Thüringer Wald?

00:10:23: Also, zugegebenermaßen kenne ich bisher eigentlich nur die Wartburg, die ist ja so geschichtsträchtig,

00:10:28: dass man da gar nicht drumherum kommt.

00:10:30: Die habe ich natürlich gesehen, aber ich wandere sehr gerne, ich wandere sehr gerne durch

00:10:35: waldreiche Gegende mit sehr abwechslungsreichen Faden.

00:10:38: Und ich hatte mir gedacht, na ja, vielleicht mal das grüne Band ablaufen, einfach die innerdeutsche

00:10:44: Grenze mal physisch mitzuerleben, richtig physisch zu erleben.

00:10:50: Einfach diese Faszination auch, dass so ein Todesstrafen einfach auch zur Naturschutzgebiet

00:10:58: wird.

00:10:59: Aber wir sprechen da auch von 200 Kilometern Strecke und da habe ich gedacht, na ja, vielleicht

00:11:04: um das die Ausmaße auch zu erleben, ist vielleicht Radurlaub besser.

00:11:08: Was würdest du mir denn zum Wandern empfehlen?

00:11:11: Also es gibt ja klar jeder kennt Oberhof, sag ich mal.

00:11:16: Da gibt es aber auch wie gesagt Fade, die nicht so touristen, touristelastig sind.

00:11:22: Also das strebe ich auch immer sehr gerne an.

00:11:25: Es gibt bei uns die Moosburg, die noch fast ganz erhalten geblieben ist.

00:11:31: Und es gibt hier auch bei uns auf dem Knüffeld.

00:11:36: Man kann hier wirklich sehr, sehr weit wandern.

00:11:37: Man kommt auch von uns direkt nach Oberhof oder auch von Oberhof hierher.

00:11:42: Und es gibt viele, viele Flüsse, also wilde Bäche, die man dort, das was ich auf jeden

00:11:47: Fall so mag, so ein bisschen von Österreich auch was.

00:11:50: Aber vielleicht soll es einfach mal so in die Gegend, Steinbach-Hallenberg ist auf jeden

00:11:54: Fall sehr empfehlenswert.

00:11:56: Oberhof natürlich, es gibt auch Meinungen.

00:11:58: Also es ist eigentlich sehr, sehr schön überall.

00:12:01: Jedes Städtchen, jedes Dörfland hat so seinen eigenen Charakter.

00:12:05: Sag ich mal, es gibt es einmal so den dichteren Wald.

00:12:08: Da gibt es einmal so den Wald, der unheimlich Mooslastig ist, wo es mal im Sommer sehr

00:12:13: schön barfußlau zu laufen geht.

00:12:14: Die Türingen eigentlich sehr, sehr schön äckend.

00:12:17: Ich kenne jetzt auch noch nicht alles, aber es wird auch immer mehr getan dafür, dass

00:12:22: auch überall zum Beispiel mehr Kneipecken stehen, dass überall in wilden Flüssen auch

00:12:27: da kleine Brücken gebaut werden, auch gerade für die Kinder, die man hier sehr gut nutzen

00:12:33: kann.

00:12:34: Genau.

00:12:35: Also es ist sehr, sehr sauber auch der Wald, sag ich mal.

00:12:38: Ja super.

00:12:39: Ich hab ja schon eben gesagt, ich laufe gerne durch Waldreiche Gegend, weil Wald so gut

00:12:45: tut für mich.

00:12:46: Jetzt ist das jedes Mal dann ein Tag im Wald, als würde man so einen Resetter zu drücken.

00:12:50: Ist ja nicht von ungefähr, warum tut Wald denn so gut?

00:12:53: Also ich sag mal so, um da in den Ursprungen zurückzugehen, wir Menschen kommen ja aus

00:12:58: dem Wald.

00:12:59: In uns fließt ja auch grünes Blut, sagt man immer.

00:13:03: Also ja, Wald tut gut.

00:13:04: Ich kenne niemanden, der gesagt hat nach so einer Wanderung und Spaziergang im Wald,

00:13:08: ging es mir schlecht.

00:13:09: Es ist für die Haut, es ist sehr gut.

00:13:12: Einfach, weil die sekundieren Pflanzenstoffe da in uns eindringen durch die Haut, durch

00:13:17: die Atemwege, durch die Schleimhäute.

00:13:19: Es ist durch Mose, durch Pilze, durch Baumrinde.

00:13:22: Fliegt da unheimlich viel durch die Luft, was uns Menschen gut tut.

00:13:26: Und die natürlichen Killerzellen werden aktiviert.

00:13:29: Zum Beispiel, wenn ich jetzt sage, wir beide gehen heute mal drei Stunden in den Wald.

00:13:33: Wenn du es schaffst innerhalb von sieben Tagen nochmal für vier Stunden in den Wald zu gehen,

00:13:38: sagt man, man ist 28 Tage immun gegen jede Krankheit.

00:13:42: Ja, Wahnsinn.

00:13:43: Das ist so, ja.

00:13:46: Genau, den reduzierten Stress und Blutdrucksenken und vor allen Dingen die verbesserte Stimmung,

00:13:51: das macht sich ja sofort bemerkbar.

00:13:53: Natürlich.

00:13:54: Das kann ja jeder.

00:13:55: Man kann dieses Gefühl aber sicherlich auch noch unterstützen durch verschiedene Techniken

00:13:59: oder Maßnahmen.

00:14:00: Oder im touristischen Trend heißt es dann Waldwellen.

00:14:03: Das fällt darunter, dass man bestimmte Übungen im Wald macht, die die Sinne öffnen sollen.

00:14:11: Also ich lege dann auch mal an so einer Rinde mit den Kindern.

00:14:15: Ich lasse die Teilnehmer auch einfach mal 30 Minuten nur sitzen und die dann einfach mal

00:14:22: hören.

00:14:23: Wenn Mama und Papa mit verbundenen Augen durch den Wald laufen, dann haben die einen Sinn

00:14:27: geöffnet.

00:14:28: Das sind die Ohren.

00:14:29: Also was höre ich denn oder was fühle ich denn?

00:14:31: Das ist das, ich habe schon viele gehabt in meinen Kursen, die sagen naja Waldwellen

00:14:35: ist oder Waldbahnen.

00:14:36: Das mache ich ja sowieso.

00:14:37: Ich gebe mir mal einen Hund spazieren.

00:14:38: Aber diese bewusste Auszeit und diese Zeit sich zu nehmen, mal in den Wald einzutauchen,

00:14:44: so heißt es ja im Japanischen, dieses Shinrinyoku nennt man das, es gibt seit 1982 auch Verschrieben

00:14:49: vom Arzt.

00:14:50: Weil da auch einfach diese Achtsamkeit, wie du eben gesagt hast, diese Stressbewältigung

00:14:55: da auch einfach gefördert wird.

00:14:56: Weil ich sage immer so hör schneller weiter, ist schön und gut.

00:15:00: Aber diese bewusste Zeit mit sich selber auch mal wieder in den Einklang zu kommen, das

00:15:03: fehlt uns heutzutage mehr als hier zuvor.

00:15:05: Ja und es fällt ja dann noch mehr darunter.

00:15:10: Also das eine ist dieses bewusste Erleben mit allen fünf Sinnen, die der Wald ja aktiviert

00:15:15: und das andere sind ja tatsächlich dann nochmal Dinge, die uns der Wald schenkt.

00:15:20: Also angefangen von Heilkräutern, das ist ja auch ein großes Thema im Thüringer Wald.

00:15:25: Schwarzer Tal, ne heißt das, wo die Heilkräuter auch eine Riesentradition haben schon seit

00:15:31: vielen Jahrhunderten.

00:15:32: Genau, das ist auch von einer Kneipgesundheitslehre natürlich auch.

00:15:37: Also wie macht es dann tatsächlich immer so privat, dass wir uns die Kräuter nehmen,

00:15:41: die dann wachsen, also meistens ist Löwenzahn, es kommt Hulunder zu Schafgabe, wie trocken

00:15:48: unseren Kindern, also dass die auch von klein auf damit aufwachsen und ich mach das auch mit Erziehern oder

00:15:53: Lehrern auch, die da halt noch so ein bisschen ja Berührungsängste haben auch. Das ist,

00:15:58: einfach, das wurde schon jahrtausende lang genutzt, diese Heilkräuter und Sebastian Kneip hat gesagt,

00:16:04: warum sollten denn die Pflanzen und Heilkräuter nicht direkt vor unserer Tür wachsen? Das ist

00:16:09: nicht umsonst gegeben, man kann sich da auf jeden Fall auch gern bedienen. Das ist ja auch eine

00:16:14: Säule von Sebastian Kneip, die Heilkräuter, die überall wachsen oder jetzt geht das auch schon los

00:16:19: mit den Waldärtbären, die sich da gepflückt werden von den Kindern oder es gibt tatsächlich auch

00:16:24: Wanderungen, die angeboten werden, einfach nur um Heidelbären zu pflücken. Also das ist wirklich

00:16:30: sehr facettenreich, was hier so wächst direkt vor der Tür. Was kann man denn dafür mit den

00:16:35: Alltag nehmen? Also Heilkräuter mitnehmen, verwenden, natürlich ätherische Öle draus machen,

00:16:41: aber gibt es denn sonst noch Sachen, die man so mit in seinen Alltag nehmen kann aus dem Wald?

00:16:46: Vielleicht auch an Erfahrung, die man in den Alltag übertragen kann? Also mein Anspruch ist immer,

00:16:50: wenn die Leute nicht noch mal zu mir kommen, weil dann haben sie es verstanden und haben es mit

00:16:54: den Alltag übergenommen. Man kann natürlich das bewusste Atem, es gibt bestimmte Atemübungen,

00:16:58: die ich erlernen durfte und die ich auch selber konzipiert habe. Man kann natürlich das bewusste

00:17:05: Schländern heißen und entschleunigen mit den Alltag nehmen. Das heißt, wenn ich esse, dann esse ich.

00:17:11: Wenn ich telefoniere, dann telefoniere ich. Wenn ich trinke, dann trinke ich es zum Beispiel

00:17:18: mittlerweile auch so, wenn wir essen und das Telefon klingelt, dann klingelt das halt. Das ist

00:17:23: ja immer diese multi-optionale Gesellschaft. Oder wenn die Waschmaschine fertig ist, dann ist

00:17:28: halt fertig, die kann ich aber in zwei Stunden auch noch ausräumen. Man ist diese Triggerpunkte

00:17:34: und das sollte man einfach mal wieder bewusst lassen. Oder wenn heute nicht aufgeräumt ist,

00:17:38: dann räume ich halt morgen auf. Wenn ich jetzt, das ist diese bewusste, einfach leben. Wir sind so

00:17:44: getriggert vom ganzen Alltag. Wenn ich ein Beispiel nenne, das ist zum Beispiel, wenn ich im Supermarkt

00:17:51: an der Kasse stehe, schafft es kaum noch jemand, da nicht aufs Smartphone zu schauen. Das ist,

00:17:56: ich finde es eigentlich sehr traurig, wo da die Gesellschaft hingeht, weil es, ja, wie gesagt,

00:18:02: kaum noch jemand schafft, da nicht aufs Smartphone zu schauen, weil man hat die ganze Zeit Angst,

00:18:06: etwas zu verpassen. Das ist ja, und das Leben besteht ja aus verpassten und wahrgenommenen

00:18:13: Gelegenheiten. Du hast eben auch schon mal Berührungsängste angesprochen und gerade bei den

00:18:18: Holkreitern ist mir auch nochmal so aufgeleuchtet, wie wenig Wissen wir heute noch über diese

00:18:24: Dinge haben, ohne dass, also wir sind damit nicht mehr aufgewachsen mit diesem Wissen. Das muss man

00:18:29: sich heute schon wieder aneignen. Als ich so ein Kind war, in meiner Zeit da ging man auch so

00:18:34: selbstverständlich in der Wald, hat vielleicht auch was damit zu tun, dass ich auch neben dem

00:18:38: Wald gewohnt habe. Aber merkst du irgendwie, haben Kinder und Jugendliche vielleicht sogar Erwachsene

00:18:44: heute mehr Berührungsängste mit Natur und Wald? Und woran könnte das liegen? Also definitiv,

00:18:51: gerade bei den Kindern, merke ich das, weil ich viele, viele Kinderkursen mache. Die wissen dann

00:18:56: teilweise auch nicht etwas mit sich anzufangen im Wald. Irgendwann kommt das natürlich, wenn sie

00:19:02: lang genug im Wald sind. Aber es ist einfach eine multi-optionale Gesellschaft geworden. Das ist

00:19:07: Tablet, die der Fernseher ist wichtiger als dann halt euch mal rauszugehen und ja heutzutage ist ja

00:19:13: schon eine Bestrafung, dass man raus soll, wie damals es war, Stuhmarist. Ich finde es einfach

00:19:20: schade, es ist natürlich und gerade Jugendliche. Es war neulich auch eine Situation, da habe ich

00:19:26: gesagt, Mensch, guckt euch mal den roten Himmel an mit dem Sonnenuntergang. Da wurde kurz hochgeschaut,

00:19:30: ja, ja, ja, habe ich gesehen. Und es ist halt der Blick wieder runtergegangen. Erstmal ist es nicht

00:19:34: gut für die Nackenkette, wenn man jetzt da von den Faszien her spricht, aber es ist ja dieses

00:19:40: bewusste Erleben fehlt. Und gerade die Kinder, die werden halt oft abgeparkt vor dem Fernseher

00:19:46: anstatt sich da auch die Zeit mal mitzunehmen in den Wald zu gehen. Das meine ich auch damit,

00:19:52: der kleinste Junge freut sich, wenn der Papa mal wieder am Waldboden riecht und die sind

00:19:56: immer so unheimlich dankbar, wenn ich dann den mal das ein bisschen anleite und diese Impulse

00:20:00: mitgebe. Ja, dann gibt es ja noch so die schönen Wettertäter. Also da muss das Wetter auch stimmen

00:20:07: und es muss alles perfekt sein, die richtige Temperatur, nicht zu warm, nicht zu kalt, kein

00:20:11: Regen, aber ganz ehrlich, Hand auf's Herz. Wann ist der Thüringer Wald denn am schönsten? Zu welcher

00:20:17: Jahreszeit? Also für mich, ich sage immer so, das Wetter ist das Wetter. Es gibt kein

00:20:25: schlechtes Wetter, es gibt aber kein gutes Wetter. Und mein allerersten Kurs, den ich 2022 leiten durfte,

00:20:32: das war auch eine Fortbildung für Erzieher. Und da hat mich die Anjamungs angerufen. Es waren

00:20:38: wirklich sechs Grad und es hat genießelt. Und da hat sie mich angerufen, ja, denn ist aber das Wetter.

00:20:43: Und ich habe gesagt, ja, erst kannst du deine erste Übung machen direkt am Telefon. Das Wetter

00:20:47: ist das Wetter. Das ist ja auch immer unser Anspruch, das Wetter muss schön sein. Und dann hat

00:20:52: der Marc Aurel hat mal gesagt, es gibt einen Ohr zwischen gut und schlecht, an dem Ohr treffen wir

00:20:57: uns. Und ich sage so, also für mich ist wirklich der Frühling, wenn es da so an die 20 Grad Marge geht,

00:21:04: eigentlich am schönsten, wenn er sich präsentiert, der Wald. Und wenn das alles neu wächst und man

00:21:09: sieht einfach diesen Kreislauf des Lebens. Es ist alles sozusagen fast tot, sagt man ja schon im Winter.

00:21:14: Aber es ist eigentlich für mich der Frühling eigentlich am allerschönsten, wenn sich das alles

00:21:18: neu präsentiert, die ersten Bienen unterwegs sind, das ist für mich eigentlich am allerschönsten. Also

00:21:22: ich sage mal so, jede Jahreszeit hat seinen schönen Seiten, aber für mich ist der Frühling

00:21:28: tatsächlich der schönste. Wenn dann die Bergwiesen blühen. Ja, Wald ist ja wichtig für unseren

00:21:34: Planeten und damit natürlich auch für uns Menschen. Was können wir denn tun, jeder so

00:21:38: einzelne, jeder tourist, jeder einheimische, jeder Waldbesucher, was können wir denn tun, um den

00:21:43: Wald zu erhalten? Gibt es da irgendwelche Verhaltensregeln? Also Regeln ist ein schönes Stichwort. Das ist

00:21:49: immer so, was ich auch mit Kindern gerade mache, aber auch mit Erwachsenen. Welche Waldregeln

00:21:53: haben wir denn so? Und da fällt es dem einen oder anderen Erwachsenen schon schwer, da mal

00:21:58: so drei Sachen aufzuzählen. Also erstmal könnten auf jeden Fall unseren Müll mitnehmen, den

00:22:03: in Rucksack tun oder eine Tüte. Generell rate ich jedem immer mal eine Tüte dabei zu haben. Und

00:22:08: wenn man was sieht, was man jetzt anfassen möchte, muss jetzt nicht das Taschentuch, was benutzt wurde,

00:22:13: sein. Aber wenn man etwas sieht, dann kann man das gerne mitnehmen. Da fängt ja auch dann schon diese

00:22:18: Nachhaltigkeit an, sei ich für den Wald. Und ja, das können wir auf jeden Fall machen. Dann

00:22:25: sage ich mir auch so, ich habe mit vielen Förstern auch guten Kontakt und die haben auch das beobachtet

00:22:32: mit dem Borkenkäfer. Gerade jetzt die Woche hatte ich einen großen Kurs mit Förstern, was sehr

00:22:37: spannend war. Also Förster kommen auch mittlerweile zu mir und dann haben die auch gesagt, Dennis,

00:22:42: pass auf. Es ist wirklich so wie beobachten das mit dem Borkenkäfer. Ja, das gibt es, gibt

00:22:47: mittlerweile auch schöne Fallen, die man da aufstellen kann. Es gibt aber auch die Beobachtungsweise.

00:22:52: Ich finde einfach generell, dass der Mensch viel zu schnell in die Natur eingreift. Also dass,

00:22:57: dass da gerodet wird und kaputt gemacht und es wird liegen gelassen. Es sieht einfach auch nicht

00:23:02: mehr schön aus. Und das ist für die Tourismus hier extrem gefährlich, weil ich dann auch mit

00:23:06: Menschen in Kontakt getreten bin, die gesagt haben, naja, jetzt wurde uns empfohlen. Wir sollen auf

00:23:11: den und den Berg, aber so schön sieht es eigentlich gar nicht aus, wie es angepriesen wurde. Die, wie

00:23:16: man unser Wald am besten erhält, das liegt an jedem selbst. Und da fängt es schon an mit dem

00:23:21: Müll, dann fängt es schon an mit dem Rauchen. Man sollte definitiv nicht im Wald rauchen. Aber

00:23:25: die Zigarettenstummel, das habe ich auch schon gesehen, dass die einfach liegen gelassen worden.

00:23:29: Das ist generell das Müllthema. Ja, ist natürlich auch viel unwissen, wie viel Schaden eine Zigarettenkippe

00:23:37: anrichten kann. Das wissen die meisten wahrscheinlich gar nicht. Ich glaube, 40 Liter Trinkwasser

00:23:42: können damit verunreinigt werden. Genau. Und acht Jahre, ehe sie abgebaut ist. Ja, welche Bedeutung spielt

00:23:48: der Nachhaltigkeit in deinem Leben? Klimaschutz ist ja so ein Aspekt des Ganzen oder Naturschutz

00:23:53: von für Nachhaltigkeit. Wenn man viel im Wald unterwegs ist und sich viel damit beschäftigt,

00:23:59: nimmt das sicherlich auch auf sein persönliches Leben viel Einfluss, oder? Na, definitiv. Also,

00:24:04: ich sage mal so Stichwort Massentierhaltung, ist heute nicht mehr, sage ich mal, zu gebrauchen.

00:24:14: Einfach, dass es für die heutige Zeit war es noch nie so leicht, zum Beispiel vegan zu leben. Also,

00:24:19: wenn man sich da auch vom Trinkwasser her, was da gebraucht wird für das Futter, für die Tiere,

00:24:25: das ist zum Beispiel, also ich lebe auch vegan, ich ernähre mich vegan. Und das ist zum Beispiel auch

00:24:30: so ein großes Thema, diese Massentierhaltung ist definitiv nicht mehr nachhaltig für einen selber.

00:24:35: Dann fängt aber bei mir auch an dieser, man sagt mal Mikrokosmos, wie erhalt, also wie gehe ich

00:24:40: da mit meiner Hülle um, mit meinem Körper? Also wie gesund, wie nachhaltig gehe ich da mit meinem

00:24:48: Körper um und das ist schon so eine Sache. Also das spielt die Achtsamkeit auch eine unheimlich

00:24:53: große Rolle. Das ist schon ein großes Thema, Nachhaltigkeit, das fängt ja bei einem selber an.

00:24:59: Also wie gehe ich mit mir selber um? Wie nachhaltig soll das werden, wie lange möchte ich denn leben?

00:25:05: Da kann man viele, viele Stellschrauben schon stellen, sage ich mal und das fängt bei

00:25:12: jedem selber an und da hat jeder so sein eigenes Thema. Ja, Nachhaltigkeit wollte ich nochmal auf

00:25:19: den Wald auch zu sprechen kommen, du hast ja schon ein bisschen angedeutet, dass natürlich

00:25:23: Borkenkäfer ein Problem ist, dass Rodungen ein Problem sind und viele von euch werden vielleicht

00:25:30: wissen, dass der Begriff Nachhaltigkeit tatsächlich aus der Forstwirtschaft ursprünglich kommt

00:25:34: und im frühen 18. Jahrhundert brachte Hans Karl von Karlowitz nachhaltiges Wirtschaften auf eine

00:25:40: ganz einfache wie logische Formel, nämlich es dürfen nur so viele Bäume gefällt werden,

00:25:45: wie in derselben Zeit nachwachsen können, um den Wald langfristig zu erhalten. Es ist kein

00:25:51: Geheimnis, dass das heute alle schon sehr schwierig geworden ist mit dem Wald Erhalt, auch mit der

00:25:55: Trockenheit, dem Wald das Probleme bereitet, aber es gibt in Thüringen ja jetzt auch einen

00:26:02: politischen Beschluss und seit 2000 gibt es auch wieder wilde Wälder, so heißt es. Was ist da mit

00:26:09: gemeint? Das sind zum Beispiel eine Drachenschlucht, die auch nicht weit von hier, das ist zum Beispiel

00:26:15: auch so ein Ort, was ich dir auch nochmal empfehlen könnte, das ist die Drachenschlucht, sehr schön,

00:26:20: sehr und da gibt es tatsächlich Wälder, die das nennt sich auch noch Urwald und da wurde

00:26:26: nicht eingegriffen seit, ja seit hunderten von Jahren und dort gibt es solche Sachen wie Borkenkäfer

00:26:32: oder irgendwas nicht und das macht die Natur dort alleine, das heißt der Borkenkäfer, wenn er dann

00:26:38: da ist, dann schneidet er sich so eine Schneiße rein, aber lässt die anderen Bäume in Ruhe, weil

00:26:42: die sich einfach auch in Verwurzlungen, die sprechen miteinander. Das ist halt die geben,

00:26:48: Tipps pass auf, ich bin befallen, wir kappen jetzt hier unsere Wurzel und wir lassen einfach mal die

00:26:53: Kommunikation aus, damit du nicht befallen wirst, das ist halt hochintiligentes Lebewesen, sag ich

00:26:57: auch mal. Es gibt tatsächlich auch Wälder, die Ruhe gelassen werden und wo sich der Wald dann

00:27:02: das auch alleine macht. Ja und es gibt auch noch im Thüringer Wald inzwischen ausgewiesene Parzellen

00:27:09: von 10 bis 500 Hektar, die jetzt auch wieder sich selbst quasi überlassen werden, um den Wald

00:27:16: dauerhaft zu erhalten. Ich glaube insgesamt sollen es nur 5 Prozent der insgesamten Waldfläche sein,

00:27:21: klingt erst mal sehr wenig, aber ist wichtig für den nachhaltigen Erhalt unserer Wälder.

00:27:27: Genau, es ist auch so, dass man, wenn ich da noch kurz einschauen darf, es ist ja auch so, dass man

00:27:33: die Mutterbäume fällt und dadurch können natürlich die Kinderbäume auch nicht so stark

00:27:42: wachsen, weil da einfach auch der Zucker, also das ist Zucker, das ist sowieso ein Thema in der

00:27:47: heutigen Gesellschaft, aber die Kinder, die nehmen sich dann so viel Zucker bis sie halt nicht mehr

00:27:52: können und wachsen dann klar schnell, aber auch sehr dünn und sind dann beim kleinsten Sturm,

00:27:57: brichten die halt auch weg. Ja, nachhaltige Entwicklung, dafür gibt es auch das Biosphärenreservat

00:28:06: Thüringer Wald. Vielleicht müssen wir ein bisschen erklären, was ein Biosphärenreservat ist und was

00:28:11: das für den Tourismus auch bedeutet. Biosphärenreservate sind Modellregionen für nachhaltige

00:28:16: Entwicklungen und da werden quasi das Zusammenleben von Menschen Natur erprobt und Modelle entwickelt.

00:28:24: Und genau, sie schützen Kulturlandschaften verschädlich in Einflüssen und erhalten

00:28:29: dann so wichtige Lebensräume von Natur und Mensch. Für den Tourismus bedeutet das, dass da

00:28:35: nachhaltiger Tourismus besonders gefördert wird, Projekte auch wie die Waldzeit letztlich, wo dann

00:28:41: Achtsamkeit, Rangerführungen, Waldkulinarik, Bildungsprogramme, auch die Erholung für

00:28:49: Touristen und auch für natürlich die Einheimischen gefördert werden. Ja, Dennis, du hast heute

00:28:57: noch ein sehr, sehr volles Programm. Wie geht denn dein Tag weiter? Also mein Tag geht weiter,

00:29:03: dass ich dann noch einen Kurs habe im Familienwaldbad, obwohl ich da auch sagen muss, Waldbad

00:29:08: wollen wir eigentlich auf längerfristige Sicht auch abschaffen, das Wort, weil es teilweise auch

00:29:15: schon sehr negativ behaftet ist. Ja, wir gehen Wald und umarmen ein Baum. Das gibt es bei mir zum

00:29:20: Beispiel nicht. Ich habe einen Skript, wo ich dann auch bestimmte Übungen habe, aber der ist

00:29:26: halt im Schrank, also jede Übung, die ich da auch mache, das ist von mir selber ausgedacht und

00:29:31: auch so durchgeführt wird das. Es geht dann weiter mit dem Familienwaldbad in Oberhof heute noch,

00:29:36: mit zwei Familien, also acht Personen, zwei, also vier wachsende, vier Kinder, da freue ich mich

00:29:41: darauf und da liegt dann die Woche auch erst mal noch ein Team-Coaching an und so geht es eigentlich

00:29:48: weiter. Viel zu tun. Ja, aber so soll es sein. So, bevor ich dich auch in deine Kurse entlasse,

00:29:55: würde ich dich noch bitten für den nächsten Gast noch eine Frage zu hinterlassen, unsere

00:30:00: Staffelfrage. Also ich zitiere hier Nietzsche und wer ein Warum im Leben hat, der erträgt fast jedes

00:30:08: Wie und ich würde gerne von dem nächsten Podcast Menschen wissen, was ist dein Warum. Dennis,

00:30:17: an dieser Stelle ganz, ganz herzlichen Dank an dich, dass du diese heute früh, so früh die Zeit

00:30:23: genommen hast mit uns zu sprechen. Danke auch für deine Reisetipps. Ich habe wirklich große

00:30:29: Lust auf den Thüringer Wald bekommen und ja, vielleicht komme ich dann auch bei dir vorbei.

00:30:33: Gerne. Unser Dank geht auch an den Regionalverbund Thüringer Wald mit dessen Unterstützung diese

00:30:40: Folge realisiert wurde. Habt ihr jetzt auch Lust auf Wald bekommen? Ja, dann schaut doch mal in die

00:30:46: Schonots, wo ich euch den Link zu Dennis Kleins Waldzeit einstellen und mehr Waldwellen ist,

00:30:52: könnt ihr auf der Webseite www.thüringer-wald.com entdecken. Dort findet ihr auch noch viel mehr

00:30:58: Reisetipps für euren Urlaub in den Thüringer Wald. Vielleicht möchtet ihr jetzt auch aktiv

00:31:04: werden und was für den Erhalt des Waldes und zum Klimaschutz beitragen. Dann könnte eine

00:31:09: Baumpartnerschaft das Richtige für euch sein. Wie das funktioniert? Auf der Plattform der Initiative

00:31:15: "Lebe deinen Baum" findet ihr alle Infos und bekommt mit wenigen Klicks eurem Baum im Thüringer Wald.

00:31:21: Auch diesen Link stelle ich euch in die Schonots. Ja, vielen Dank fürs zuhören und bis zur nächsten

00:31:28: Folge. Eure Christina Kühne.

00:31:29: [Musik]

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